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Was mir ein einziger Artikel für meine PR brachte (und was du daraus lernen kannst)

  • 7 Minuten Lesezeit

Was bringt PR? Nun, hier ist, was es mir kürzlich gebracht hat: Sichtbarkeit und richtig viel Reichweite.

Aber nicht unbedingt dadurch, dass ich einfach in irgendeinem Medium erschienen bin. Ich bin einen Schritt weiter gegangen, der den Erfolg um ein Vielfaches multipliziert hat. Und ich habe ein paar Regeln beachtet, ohne die es nicht geht, wenn man Reichweite haben will.

Vor ein paar Tagen wurde auf stern.de ein Text von mir veröffentlicht. Er hatte eine provokative Überschrift, und ich dachte mir schon, dass er ein paar Kommentare auslösen würde.

Aber DAS überraschte mich dann doch:

So sah es heute Morgen auf meiner Facebook-Seite aus. Und so auf der stern.de-Facebook-Seite direkt unter dem Link zum Artikel:

WOW.

Für mich hat sich damit vieles bestätigt, was ich schon immer über PR „predige“. Aber ich habe auch manches dazugelernt. Dies sind die 5 wichtigsten Dinge, die ich dir mitgeben möchte: 

1. Teile etwas, das dich bewegt (weil es vermutlich auch andere berührt)

Mein Text hieß: „Ich sage, wie es ist: Kinder werden überbewertet“. Ich habe darin aufgeschrieben, was schon seit Langem Gesprächsthema zwischen mir und meinen Freundinnen ist: wie überfordert wir uns manchmal fühlen – und dass wir uns das mit dem Kinderkriegen insgeheim alles doch ein bisschen netter vorgestellt hatten.

Ich habe in diesem Artikel kein einziges Mal über mein Business gesprochen. Aber ich habe mich ins Gespräch gebracht.

Das ist PR über Umwege, zugegeben. Aber mal ehrlich: Wie viele Leute hätten meinen Text wohl geteilt, wenn ich darin über „Die 5 Geheimnisse guter Pressearbeit“ geschrieben hätte (meine Dienstleistung also)?

Vielleicht fünf. Vielleicht zehn. Aber niemals 282.

Wer sich ins Gespräch bringen möchte, schafft das am besten über Emotionen. Über starke Meinungen (dazu später mehr). Denn überleg doch einmal, was DU SELBST anklickst und teilst: Das sind doch eher Geschichten, die dich schockieren, oder? Die dich amüsieren. Oder bei denen du laut „Ja, genau so ist es!“ schreien möchtest.

Mit meinem Text habe ich viele zu genau diesem Aufschrei verleitet. Ich habe E-Mails erhalten, Anmeldungen für meinen Newsletter und dankbare Kommentare. So viele haben sich in dem Artikel wiedergefunden.

Und andere haben mich auch angefeindet.

Weil ich mich an meinen zweiten wichtigen Rat für PR-Macher gehalten habe: 

2. Sei mutig und vertrete eine Meinung

Du kannst natürlich sagen, dass es einerseits sehr schwierig ist, Kinder zu haben, andererseits aber auch unglaublich schön, und dass sich das Ganze ja dann doch irgendwie ausbalanciere.

Dann hast du es allen irgendwie recht gemacht. Aber du hast keine Emotionen ausgelöst. Und das rächt sich durch eine geringe Reichweite.

Texte mit starker Meinung werden mehr geklickt, öfter geteilt und kommentiert. Wenn du also auf Sichtbarkeit aus bist, solltest du dich fragen: Zu welchem Thema habe ich eine besonders starke Meinung? Und wie kann ich sie zuspitzen?

Grau-Abstufungen sind in der Wissenschaft bestens aufgehoben.

In der Medienwelt aber gelten andere Gesetze.

Du solltest deshalb mutig sein, wenn du Eigen-PR betreiben willst. Du musst dich als Person zeigen, als Mensch mit Gefühlen und Überzeugungen.

Nur dann erhältst du eine Reichweite, die es in sich hat. 

3. Biete Themen dort an, wo sie perfekt passen

Zugegeben: Ich kannte die Redakteurin, der ich den Themenvorschlag gemacht hatte, wir haben mal miteinander gearbeitet.

ABER: Selbst die netteste, mir bekannte Redakteurin hätte mir nur eine freundliche Absage serviert, wenn das Thema nicht zu ihr gepasst hätte.

Ich hatte mir im Vorfeld die Arbeit gemacht, herauszufinden, in welches Ressort mein Themenvorschlag besonders gut passen würde, sah dann zu meiner Freude, dass ich die zuständige Journalistin ja kannte und habe anschließend ihre aktuelle E-Mail-Adresse herausgefunden (wir kannten uns von einer anderen Redaktion).

Ich werde nicht müde, es zu betonen: Es ist so unglaublich wichtig, den richtigen Journalisten für ein Thema zu finden! Die besten Kontakte nützen nichts, wenn man das nicht draufhat. Vor-Recherche ist das A und O. 

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4. Mach PR für deine PR

Da stand also nun mein Artikel auf stern.de. Ich hatte einen Autorenkasten ausgehandelt, mit direkter Verlinkung auf meine Seite. Das brachte mir schon einiges an Traffic. Aber was mir wahrscheinlich viel mehr Sichtbarkeit gebracht hat, war: den Artikel auf meiner Facebook-Seite zu teilen.

Whämmmmm, da ging es los!

Derzeitiger Stand: Über 30 Kommentare, 17 mal geteilt und eine Reichweite von fast 12.000 Personen.

Das habe ich mit noch keinem Beitrag erreicht, nicht mal ANNÄHERND.

Normalerweise liegt meine Reichweite bei 300 (gering) bis 1200 (hoch).

Wir sprechen also von einer Steigerung um 900 Prozent!

Und die Moral von der Geschicht’: Warte nicht nur einfach ab, was passiert, sondern zeige anderen deine Medien-Präsenz.

Mach PR für deine PR!

Diejenigen, die dich eh schon mögen, finden dich dann eben noch ein Stück toller, andere werden jetzt vielleicht erst richtig auf dich aufmerksam – und ist der Artikel interessant genug, teilen sie es mit ihren Freunden und Bekannten. So schaffst du es plötzlich „organisch“ (also nicht über eine Facebook-Werbung) in den Newsfeed von vielen, vielen Menschen.

Auch das gehört zur PR dazu. 

Nein, ich korrigiere mich: Auch das IST PR. 

5. Gib die Kontrolle ab

Eine ganz wichtige Lektion für alle, die zum ersten Mal PR machen: Du musst lernen, dass du nicht alles unter Kontrolle haben wirst.

Denn PR ist keine Werbung.

Bei Werbung bezahlst du viel Geld dafür, dass genau die Message in die Welt geballert wird, die dir in den Kram passt.

Bei PR kannst du nur Angebote machen – und gibst dann die Kontrolle ab. Du darfst beispielsweise nicht erwarten, dass dann alles exakt so erscheint, wie du es gern hättest. Klar, niemand sollte dich falsch zitieren. Aber kein Journalist ist zu einer Lobeshymne auf dein Produkt verpflichtet, und auch nicht dazu, deine Argumente oder Sichtweise zu übernehmen. Möglicherweise wählt er einen anderen Fokus, vielleicht holt er auch Informationen von einem Mitbewerber ein. Das alles kannst du nicht verhindern. Ein bisschen „Ommmm“ ist deshalb notwendig, wenn man PR macht.

Dafür hast du die Chance, die Menschen anders zu erreichen: auf der emotionalen, menschlichen Ebene. Und das auch noch kostenlos!

Warum ich darauf herumreite? Weil zum Kontrolle-Abgeben auch gehört, mit Reaktionen klarzukommen, die man lieber nicht bekommen hätte.

Ich zum Beispiel habe einige ziemlich unschöne Kommentare unter meinem Artikel auf der Facebook-Seite von stern.de gelesen:

ABER: Ich hatte schon damit gerechnet. Denn ich hatte nun mal ein kontroverses Thema gewählt. Und im Internet sind manche Menschen wirklich hemmunglos. „Die Alte hat doch eine unbehandelte Wochenbett-Depression“ ist da noch ein relativ harmloser Kommentar.

Da muss man drüberstehen. Und nein, das ist nicht immer leicht. Aber ich habe in deutlich mehr Menschen richtig positive, ja, begeisterte Gefühle ausgelöst – darauf fokussiere ich mich.

Genau das ist etwas, das Werbung in den allerwenigsten Fällen zu vollbringen vermag: echte Anteilnahme und Begeisterung auszulösen. 

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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