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“Buzzwords waren der Durchbruch, um meine Herzensthemen in der Presse zu platzieren”

Coaches gibt es wie Sand am Meer – wie soll man da hervorstechen? Kirsten Schlömer, Life-, Business- und Healthcoach, hat eine Antwort darauf gefunden: Sie nutzt “Buzz-Themen”, um aufzufallen (ohne dabei marktschreierisch auftreten zu müssen).

Viele Coaches nutzen Social Media wie LinkedIn und Instagram als Schaufenster. Du setzt mehr auf klassische Pressearbeit. Warum?

Auf Social-Kanälen muss man sehr marktschreierisch auftreten oder mit steilen Thesen polarisieren. So funktioniert nun mal der Algorithmus: Wer laut ruft, bekommt Reichweite.
Das funktioniert aber für mich nicht.

Erzähl: Warum nicht?

Ich bin eher der dezente Typ. Früher habe ich ab und zu tiefgründige Beiträge auf LinkedIn verfasst, etwa indem ich Studien ausgewertet und darüber geschrieben habe. Obwohl das sehr zeitaufwändig war, brachte es mir nicht viel. Natürlich will ich sichtbarer werden. Aber so, dass es für mich passt und ich dabei authentisch bleibe. Deshalb ist für mich Pressearbeit eine gute Alternative zu Social Media.

 

Wie hast du es denn geschafft, dich bei Redaktionen ins Gespräch zu bringen?

Ich habe überlegt: Was beschäftigt meine Kundinnen gerade? Was ist relevant für sie, wozu gibt es aktuelle Studien? Daraufhin habe ich mir Listen gemacht, über welche Themen ich schreiben möchte – und stieß dabei auf bestimmte Buzzwords, also Schlagworte, die immer wieder auftauchen. Zum Beispiel “Overthinking”, der Hang zu obsessiven Grübeln. Oder “Hustle Culture”, das suchthafte Arbeiten. Und ich habe gemerkt: Schlagworte, die im Trend liegen, sind gute Türöffner für Redaktionen. Und ich bin eine gute Gesprächspartnerin dafür.

"Nur wenn man sich nach außen wagt, bekommt man auch Feedback und merkt, was funktioniert und was nicht. Aber dann ist es toll, wenn eine E-Mail richtig einschlägt – wie beim Magazin Maxi."

Kirsten Schlömer
Life-, Business- und Healthcoach

Foto: Verena Reinke

Medien gibt es ja wie Sand am Meer – wie hast du die gefunden, die zu dir passen?

Ich habe überlegt: Wo sehe ich mich, und was lesen meine Kunden? Deshalb habe ich auch nicht den großen Rundumschlag gemacht, um möglichst schnell den Pressebereich auf meiner Webseite voll zu bekommen. Sondern gezielt Magazine gesucht, die zu mir und meinen Themen passen könnten. 

Und das hat funktioniert?

Ja! Schon bald nach Beginn meiner Selbständigkeit war ich in mehreren Online-Magazinen wie Ikonist:a und femtastics, aber auch in klassischen Printmagazinen: Maxi, MyLife, Bunte Gesundheit. In den Printmagazinen mit Interviews, in den Online-Magazinen mit Gastbeiträgen und Interviews.

Das war ja ganz neues Terrain für dich. Ist es dir leicht gefallen, Journalisten zu kontaktieren?

Anfangs musste ich definitiv meine Komfortzone verlassen. Es war eine Hürde, Mails zu formulieren und abzuschicken. Aber andererseits: Lieber unperfekt starten als perfekt warten. Nur wenn man sich nach außen wagt, bekommt man auch Feedback und merkt, was funktioniert und was nicht. Aber dann ist es toll, wenn eine E-Mail richtig einschlägt – wie beim Magazin “Maxi”. Die haben eine richtig große Geschichte zum Thema “Overthinking” mit mir gemacht.

Gratuliere! Gab es denn immer gleich beim ersten Versuch Resonanz?

Nein – und das musste ich auch erst lernen. Anders als Juristinnen, die Mails eigentlich immer zeitnah beantworten, lassen sich Journalistinnen oft Zeit. Da brauchte ich Geduld. Aber es lohnt sich auch, nachzufassen. Oder man kann auch den gleichen Personen immer wieder neue Themen anbieten. Vorausgesetzt, es sind auch die richtigen Ansprechpartner! Aber das steht ja bei Printmedien im Impressum und ist nicht schwer zu recherchieren.

Foto: Verena Reinke

"Ich frage meine Neukunden in jedem Vorgespräch, wie sie auf mich aufmerksam geworden sind oder wie sie mich gefunden haben. Die meisten Kunden hat die “Maxi”-Geschichte gebracht."

Kirsten Schlömer
Life-, Business- und Healthcoach

Hast du denn noch weitere Redaktionen, in denen du gerne mal erscheinen würdest?  

Auf jeden Fall! Ich würde sehr gerne einmal in die “Brigitte” kommen, weil die so gut zu meinem Angebot passt. Und wenn ich in einem Morgenmagazin im TV über’s Coaching plaudern könnte, wäre auch das ein Hauptgewinn. 

Kannst du messen, ob und wie die Beiträge in der Presse dir neue Kundschaft bringen?

Ja. Ich frage meine Neukunden in jedem Vorgespräch, wie sie auf mich aufmerksam geworden sind oder wie sie mich gefunden haben. Die meisten Kunden hat die “Maxi”-Geschichte gebracht.

Dabei könnte man ja meinen: Das ist ein eher unterhaltendes Magazin, das Leute nebenbei durchblättern, in der Freizeit oder im Urlaub.

Ja, genau – aber das ist ja nicht Schlechtes. Ich sehe an meinen Seiten-Abrufen immer die Spitzen, wenn Wochenende ist: Da haben die Leute Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und über Coaching nachzudenken. Und neben dieser direkten Wirkung gibt es ja auch noch indirekte Auswirkungen der Presse-Veröffentlichungen. Die lassen sich allerdings schlechter messen.

Kannst du das erklären?

Wenn Online-Magazine einen Gastbeitrag mit mir veröffentlichen und dabei Backlinks auf meine Website schalten, ist das gut für mein Ranking: Ich werde dadurch besser auf Google gefunden. Das heißt: Die Kundinnen kommen zwar direkt über meine Webseite zu mir und nicht über einen Presseartikel. Aber auf mich gestoßen sind sie, weil ich durch den Backlink bei den Suchergebnissen sichtbarer geworden bin.

"Die Zahl der Aufrufe meiner Webseite, hat sich seit Jahresbeginn fast vervierfacht! Im Januar waren es etwa 100 Page Impressions, heute liegt der Spitzenwert bei 475."

Kirsten Schlömer
Life-, Business- und Healthcoach

Foto: Verena Reinke

Hast du durch die Pressearbeit denn messbar mehr Besucher auf deiner Seite?

Auf jeden Fall! Meine Page Impressions, also die Zahl der Aufrufe meiner Webseite, hat sich seit Jahresbeginn fast vervierfacht! Im Januar waren es etwa 100 Page Impressions, heute liegt der Spitzenwert bei 475.

Also hat es sich gelohnt, die Pressearbeit aktiv anzugehen?

Auf jeden Fall. Aber darüber hinaus habe ich im Programm “Presse Rockstars” tolle Menschen kennengelernt und mein Netzwerk erweitert. Hinzu kommt: Pressearbeit ist ein Handwerk. Wenn man es einmal gelernt hat, kann man es immer wieder aufs Neue anwenden. Das ist ein Marathon, kein Sprint – im besten Sinn!

Dr. Kirsten Schlömer
Dr. Kirsten Schlömer (43) ist promovierte Juristin und Rechtsanwältin. 2022 hat sie sich als Coach mit Schwerpunkten Life, Health und Business selbstständig gemacht. Sie wohnt mit ihrer Familie in Hamburg.

MIT EIGENEN THEMEN IN DER PRESSE PUNKTEN?

In meinem Gruppenprogramm „Presse Rockstars!“ zeige ich dir, wie’s geht.

Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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