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"Endlich hatte ich den richtigen Kanal gefunden, um meine Kunden zu erreichen!”

Unternehmensberaterin Jasmin Möser war frustriert: Sie schaffte es einfach nicht in die großen Wirtschafts-Medien. Dann entdeckte sie einen anderen Weg – und konnte sich vor Presse-Zusagen kaum retten.

Jasmin, du bist seit 15 Jahren selbständige Unternehmensberaterin, deine Nische sind kleine Unternehmen, bevorzugt in Handel und Handwerk. Das klingt nach einem Business mit Hand und Fuß. Trotzdem warst du vor ein paar Jahren in ernsthaften Schwierigkeiten.

Ja, und zwar, als ich Kinder bekam. Damit war ich plötzlich raus aus dem Empfehlungs-Karussel. Mir wurde als Mutter plötzlich von vielen Seiten die Kompetenz abgesprochen. Das war unternehmerisch eine schlimme Erfahrung. Aber da wurde mir klar: Ich muss mich unabhängiger machen von Mundpropaganda und versuchen, meine Kunden direkt zu erreichen.

So kamst du auf das Thema Pressearbeit?

Genau! Ich habe überlegt: Wie komme ich mit meinen Themen in Zeitungen und ins TV? Denn im Gegensatz zur Mundpropaganda ist eine Veröffentlichung in den Medien eine hochwertige, unabhängige Empfehlung. Ich war zwar früher schon mal in der Zeitung und im Fernsehen, aber das war nicht so strategisch geplant. Das wollte ich ändern. Und nachdem ich das Einsteiger-Webinar für die Presse Rockstars besucht habe, habe ich mich für das Jahresprogramm angemeldet. 

Wusstest du denn zu diesem Zeitpunkt schon, mit welchen Themen du in die Presse willst? 

Ja – aber ich war gedanklich voll auf dem Holzweg. Ich dachte, ich biete mich den Wirtschaftsmedien als Interviewpartnerin zum Thema “Kleine Unternehmen” an. Immerhin sorgen kleine Unternehmen ja für fast 20 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland – und werden selten richtig gewürdigt. Aber ich bekam nur Absagen. Es passe nicht zur Leserschaft.

"Aber da fiel bei mir der Groschen: Handwerker und Inhaber anderer kleiner Unternehmen lesen eher nicht die “Zeit” oder die "Wirtschaftswoche", sondern Branchendienste und Fachblätter."

Jasmin Möser
Unternehmensberaterin

Hast du es denn auch mal bei Frauenmagazinen versucht?

Da interessierte sich auch keiner für dieses Thema. Das fand ich komisch, denn die müssen ja eigentlich auch Selbständige unter ihren Leserinnen haben. Oder zumindest kennt im Prinzip jeder jemanden, der selbstständig ist. Heute weiß ich: Es lag vor allem an mir. Ich musste meine Themenangebote kleiner und nutzwertiger machen. Die großen wirtschaftlichen Zusammenhänge interessieren an dieser Stelle nicht. Das war mein erstes großes Learning bei den Presse-Rockstars. 

Aber auch das genügte noch nicht. Was fehlte noch? 

Ich hatte nicht bei den richtigen Medien angefragt! Eine Journalistin aus dem Programm und auch eine Kollegin, mit der ich mich damals regelmäßig im CoWorking ausgetauscht habe, stellten mir irgendwann die entscheidende Frage: Jasmin, hast du schon an die Fachpresse gedacht, an Messemagazine, Verbandzeitschriften, Handwerksinnungszeitungen?

Die hattest du für deine Pressearbeit noch nicht auf dem Schirm?

Absolut nicht. Aber da fiel bei mir der Groschen: Das ist der viel bessere Kanal, um meine Kunden zu erreichen! Die Handwerker und Inhaber anderer kleiner Unternehmen lesen nämlich eher nicht die “Zeit” oder die „Wirtschaftswoche“, sondern Branchendienste und Fachblätter. Warum? Weil sie sich für News aus ihrer eigenen Berufssparte interessieren. 

Wie bist du dann weiter vorgegangen?

Ich habe mich auf einem Portal für Fachpublikationen durchgeklickt und mir einen Überblick verschafft, was es überhaupt als Fachzeitschriften für meine Kunden gibt – also für Friseure, Konditoren, Fliesenleger, Schreiner. Zu meiner Überraschung gibt es Hunderte solcher Publikationen! Und fast alle haben eine Rubrik, die sich “Unternehmensführung” oder “Management” nennt. Als ich diesen Magazinen dann meine Themenvorschläge geschickt habe, konnte ich mich vor Zusagen kaum retten. Etwa die Hälfte waren direkte Interviewanfragen an mich.

Und die andere Hälfte?

Da wurde ich gebeten, einen Gastbeitrag zu verfassen. Das fiel mir nicht schwer – ich bin ja im Thema drin und habe schon einige Bücher geschrieben.

"Anfang dieses Jahres ging der Traffic auf meiner Webseite noch gegen Null, jetzt habe ich pro Monat etwa 2500 Außerdem haben sich die Abozahlen für meinen Newsletter und die Download-Zahlen für mein Hörbuch fast verdreifacht. "

Jasmin Möser
Unternehmensberaterin

Über welche Themen hast du denn für die Fachzeitschriften geschrieben? 

Ganz verschiedene, zum Beispiel Selbstmanagement mit Outlook, Arbeitsorganisation, Finanzen, Kalkulation – je kleiner der Baustein war, desto besser. Was auch gut funktioniert hat, waren praxisnahe Aufhänger wie: „Wenn alles zu viel wird“, also, wie man als Unternehmer merkt, dass ein Burnout droht. Oder „Akquise: 5 Tipps gegen die Angst, aufdringlich zu sein.“

Wie viele Veröffentlichungen hast du denn inzwischen gehabt?


17! Die meisten davon sind innerhalb der ersten zwei Monate nach meiner Anfrage erschienen. Für die “Deutsche Handwerkszeitung” bin ich inzwischen schon fast eine feste Größe. Da wurden jetzt schon drei Mal Artikel mit Interviews veröffentlicht – läuft!

Das heißt, große Publikumsmedien interessieren dich jetzt gar nicht mehr?

Doch, schon. Man kann ja das eine tun und muss das andere nicht lassen. Ich kam zum Beispiel in einem Newsletter der Süddeutschen Zeitung mit einem Mini-Interview vor, darauf bin ich stolz. Und meine persönliche Geschichte als Unternehmerin liegt bei einigen Frauenmagazinen in der “Schublade” – für den Moment, wenn es thematisch passt.

Lässt sich das gute Gefühl auch in Zahlen belegen?

Absolut. Anfang dieses Jahres ging der Traffic auf meiner neuen Webseite noch gegen Null, jetzt habe ich pro Monat etwa 2500 Abrufe. Und das, obwohl die meisten Veröffentlichungen erst ab Juli stattgefunden haben! Außerdem haben sich die Abozahlen für meinen Newsletter und die Download-Zahlen für mein Hörbuch fast verdreifacht. Das gibt mir eine starke Basis für neue Kunden.

Ich habe gesehen, dass du in den vergangenen Monaten auch deine Webseite nochmal stark überarbeitet hast.

Ja, ich habe jetzt den Teil mit meinem Angebot klarer von thematischen Blogbeiträgen abgegrenzt. Mein Content und die ganze Seite sind SEO-optimiert. Dadurch hat sich mein Google-Ranking verbessert. Auch die Tatsache, dass reichweitenstarke Portale mich verlinken, wenn ich dort Gastartikel schreibe, zahlt sich bei Google aus. Alles zusammen wirkt sich sehr positiv auf mein Business aus.

"Ich habe heute ein ganz anderes Selbstbewusstsein gegenüber Journalisten. Ich fühle mich nicht mehr als Bittstellerin, sondern habe verstanden, dass ich Inhalte liefere, die sie brauchen."

Jasmin Möser
Unternehmensberaterin

Was hast du noch in diesem Jahr gelernt?

Ich habe heute ein ganz anderes Selbstbewusstsein gegenüber Journalisten. Ich fühle mich nicht mehr als Bittstellerin, sondern habe verstanden, dass ich Inhalte liefere, die sie brauchen. Ich fürchte mich nicht mehr vor den Pressemenschen oder Interviewterminen.

Wieso musstest du dich denn fürchten?
Früher hatte ich dieses Bild von politischen Talkrunden im Kopf, bei denen Gesprächspartnerinnen sehr hart rangenommen und kritisch befragt werden. Ich hatte Angst, dass ich dem nicht immer standhalten könnte. Aber die Themen, zu denen ich spreche und schreibe, sind ja völlig andere. Da stehen Nutzwert und Service im Vordergrund. Da ist die Atmosphäre automatisch viel freundlicher. 

Und wie schaut es mit Fernsehen aus, bist du da auch schon dran?

Mein größter Traum ist ein Auftritt in einer Fernsehsendung, um den kleinen Unternehmen eine Stimme zu verleihen. Und er ist gar nicht mehr so unrealistisch: Bei RTL bin ich jetzt in der Datenbank unter dem Stichwort “Businessretterin” hinterlegt. Ebenso bei einigen Produktionsfirmen. Das geht seiner Wege und könnte Spaß bringen – und ist auch ein super Schaufenster für mein Thema “kleine Unternehmen”. Denn das ist und bleibt mein Herzensthema. 

AUSSCHNITTE VON JASMIN VERÖFFENTLICHUNGEN

Jasmin Möser
Jasmin Möser ist Unternehmensberaterin und hat sich auf kleine Handwerksbetriebe wie Fliesenleger, Konditoreien und Friseure spezialisiert. Die Herausforderungen für Selbstständige kennt sie aus eigener Erfahrung: Nach Ausbildung und Studium hat sie bereits mit Mitte 20 ihre erste eigene Firma gegründet. Jasmin lebt mit Mann und Kindern in Kassel.

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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