“Bei Online-Produkten muss man vieles anders machen als in der 1:1-Beratung!”
Petra war offline als Trainerin erfolgreich – dann wollte sie erstmals Online-Angebote verkaufen. Warum das oft länger dauert, als man so denkt und was es für einen erfolgreichen Start braucht, erzählt sie im Interview.
Petra, du bist eigentlich Ingenieurin, arbeitest aber als Coach für Führungskräfte- und Teamentwicklung. Du beschäftigst dich also eher mit Menschen als mit Maschinen. Wie kam es zu diesem Wandel?
Ich hatte als Ingenieurin jahrelang eine eigene Beratungsfirma im Dienstleistungssektor und dort auch ein Team geführt. Dabei stand ich oft vor der Frage: Was passiert, wenn Zusammenarbeit schwierig wird? Was macht man, wenn Probleme eskalieren, sowohl intern als auch gegenüber Kunden? Das wollte ich verstehen. Zum einen, um es selbst besser zu machen – aber auch, um perspektivisch anderen dabei zu helfen.
Und dann bist du nochmal an die Uni gegangen?
Ich habe ein berufsbegleitendes Studium und eine Trainerausbildung gemacht. Danach konnte ich beides: Menschen coachen und Ingenieure beraten. Vor einigen Jahren bin ich dann ganz aufs Coaching umgestiegen. Ganz allein, ohne Team.
Und das lief das wirtschaftlich von Anfang an gut?
Ja, total. Aber ich habe irgendwann gemerkt: So sehr ich die Solo-Selbständigkeit mag, so sehr das Business auch läuft – es fehlt mir auch etwas. Deshalb wollte ich weg vom reinen 1:1-Coaching und lieber eigene Programme anbieten. Also habe ich mir angeschaut, was es braucht, um Online-Angebote zu verkaufen.
"So sehr ich die Solo-Selbständigkeit mag, so sehr das Business auch läuft – es fehlt mir auch etwas. Deshalb wollte ich weg vom reinen 1:1-Coaching und lieber eigene Programme anbieten."
Petra Grossmann
Coach für Führungskräfte- und Teamentwicklung
Womit bist du gestartet?
Mit dem Klassiker: einem Freebie. Denn ich wollte nach und nach eine Liste mit E-Mail-Adressen aufbauen, damit ich überhaupt ein Publikum habe, an das ich verkaufen kann. Ich hatte zum Beispiel auf meiner Seite eine Gratis-Checkliste zur Projektplanung.
Und? Hat das gut funktioniert?
Nein. Die Checkliste hat kaum jemand heruntergeladen. Heute weiß ich auch, warum: So eine simple Checkliste ist nicht attraktiv genug – vor allem, wenn sie wie meine Liste keinen richtigen Mehrwert bietet und nur mittelmäßig getextet ist. Sie war viel zu sehr im Marketing-Sprech gehalten.
Wie hast du das Problem gelöst?
Indem ich mich bei euch für den Freebie-Sprint angemeldet habe. Auch, um endlich in die Gänge zu kommen. Ich war so stark ins Tagesgeschäft eingebunden, dass ich mir nie die Zeit genommen habe, ein Freebie wirklich Schritt für Schritt zu planen. Man sollte sich ja schon strategisch überlegen, was die eigenen Kunden wirklich als Freebie brauchen oder was bei ihnen ein “Habenwollen” auslöst. Ohne Anreiz rückt heutzutage niemand mehr seine Mailadresse raus.
Was war das Ergebnis?
Ich habe ein ganz neues Freebie aufgesetzt, das Thema dafür hatte ich schon lange im Kopf: Es heißt “50 Teamevents, die in jeder Stadt funktionieren”. Man kann nach bestimmten Stichworten selektieren, etwa Outdoor, Indoor, Weihnachten, nachhaltig…und das hat bei meiner Zielgruppe sofort total eingeschlagen. Ich hatte innerhalb von zwei Tagen 100 neue Anmeldungen! Auch meine Webseitenbesuche haben um knapp 50 Prozent zugelegt, seit ich das Freebie habe, von 850 bis 900 auf 1200 im Monat.
Sehr cool.
Ja, und außerdem habe ich kürzlich nach den Prinzipien aus dem “Haken dran!”-Sprint die Salespage für ein weiteres Freebie überarbeitet. Das ist eine Challenge für “29 Tage ohne Motzen”. Wer sich das herunterlädt, bekommt jeden Tag einen guten Impuls für stressfreie Zusammenarbeit.
"Ich habe ein ganz neues Freebie aufgesetzt [...] und das hat bei meiner Zielgruppe sofort total eingeschlagen. Ich hatte innerhalb von zwei Tagen 100 neue Anmeldungen!"
Petra Grossmann
Coach für Führungskräfte- und Teamentwicklung
Mit einem Freebie verdienst du allerdings noch kein Geld…
Nein, deshalb brauchte ich als nächstes ein richtig gutes Online-Produkt. Dafür habe ich dann ja auch wieder einen Sprint bei euch gebucht. Das Ergebnis ist mein 12-Wochen-Kurs: “Zeit für Führung”.
War das easy, dein Wissen in ein Online-Produkt zu packen – oder eher schwer?
Ich fand es gar nicht so einfach, Inhalte zu reduzieren und auf das Wesentliche kommen. Denn anders als in der 1:1-Beratung gilt für einen Online-Kurs: Weniger ist immer mehr. Das habe ich erst durch euch realisiert. Und auch, dass man online ja anders als beim Live-Coaching gut mit Videofeedback arbeiten kann.
Läuft der Kurs schon?
Ja, gerade läuft das Programm zum ersten Mal, wir sind in Woche fünf.
Wow, dann hast du also den neu konzipierten Kurs praktisch sofort an den Mann gebracht, oder an die Frau? Respekt!
Naja, nicht ganz. Mein Ziel war ursprünglich, die erste Runde bis Ende 2023 zu verkaufen. Aber dann sagten mir Leute, die sich in der Online-Welt auskennen: Das kannst du vergessen, so schnell klappt das nicht. Dafür brauchst du erst mal noch deutlich mehr Publikum.
"Mein Ziel war ursprünglich, die erste Runde bis Ende 2023 zu verkaufen. Aber dann sagten mir Leute, die sich in der Online-Welt auskennen: Das kannst du vergessen, so schnell klappt das nicht."
Petra Grossmann
Coach für Führungskräfte- und Teamentwicklung
Wie lautete dein Plan B?
Ich habe dann die erste Gruppe für den Kurs mit fünf Menschen aus meinem beruflichen Netzwerk besetzt. Sie durchlaufen das Programm gemeinsam mit mir und helfen mir dadurch, nochmal nachzujustieren: Was funktioniert gut, wo muss ich nochmal ran? Ich lerne mit diesen Teilnehmern. Außerdem bin ich so an mein erstes Testimonial gekommen: Eine Teilnehmerin beschreibt, wie megagut sie das Programm findet.
Bis Sommer willst du nächste Online-Produkt fertig haben – was kommt danach?
Das ist noch geheim! Aber ich kann dir mein Fernziel verraten: Ich möchte irgendwann so ortsunabhängig sein, dass ich von überall auf der Welt arbeiten kann! Spätestens wenn meine Kinder mal groß sind, sitze ich mit meinem Laptop in Spanien und proste euch von dort aus zu.
Petra Grossmann
Petra ist Coach für Führungskräfte. Sie hatte das „Populär“-Programm absolviert und anschließend 2023 bei allen 3 Haken-Dran-Sprints teilgenommen.
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