Weil “oft geschrieben” noch lange nicht gut sein muss: In diesem Artikel verrate ich dir, welche Redewendungen du lieber aus deinen Texten streichen solltest – und wie du sie durch passendere Formulierungen ersetzt.
Du benutzt auf deiner Webseite Redewendungen, weil du sie bei ähnlichen Angeboten selbst schon oft gelesen hast? Weil man das in deiner Branche “eben so sagt”? Oder weil du denkst, deine Kunden erwarten diese Worte? – Nun, aus der Masse hervor stechen wirst du damit nicht. Denn die für dich passendsten Formulierungen sind die, die ganz alleine dir gehören!
Tschüß, ihr Phrasen! Verabschiede dich lieber von folgenden Formulierungen
Geht es auf deiner Webseite darum…
- in seine innere Kraft zu kommen?
- irgendwas auf die Straße zu bringen?
- Natur pur zu erleben?
- ganzheitliche Methoden zu entdecken?
- in dir einen zuverlässigen Partner zu finden?
- Potenziale zu entfalten?
- seine Seele mit irgendwas in Einklang zu bringen (oder baumeln zu lassen)?
- sich mit seiner inneren Schöpferkraft zu verbinden?
- Sinne zu verwöhnen?
- Weichen zu stellen?
- ein Geschenk in die Welt zu tragen?
- endlich sein Leben in die Hand zu nehmen?
- sein wahres Ich zu finden?
- oder eine aufregende Reise zu sich selbst zu unternehmen?
Dann solltest du dir jetzt einen dicken Rotstift holen! Denn ich empfehle dir dringend, derlei Redewendungen aus deinen Texten zu streichen.
Wenn du beim Lesen dieser Aufzählung sogar ein bisschen schmunzeln musstest, ahnst du wahrscheinlich auch, warum: Viele dieser Phrasen werden derart häufig verwendet, dass sie sich fast schon verselbständigt haben. Was irgendwann mal neu und besonders klang, ist dadurch seltsam leer geworden – und transportiert eher Klischee als Klarheit.
Es ist ein bisschen wie mit Aperol Spritz: Klar, trinken alle und schmeckt auch voll okay. Aber zum Vorreiter der Barkultur wirst du damit bestimmt nicht mehr.
Du hast inzwischen deine Kill-your-Darlings-Brille angezogen und mit dem Streichen begonnen? Auf dieser Liste findest du auch über die Phrasen-Schublade hinaus viele weitere Ideen, um deine Texte zu entrümpeln.
Warum ich dir von Text-Floskeln abrate
Einen Grund habe ich dir gerade schon genannt: ihr häufiger Gebrauch. Glaub mir, mein Team und ich haben in den letzten Jahren auf den vielen Webseiten, die wir sichten, massig baumelnde Seelen gesehen, wahre Ichs und in die Hand genommene Leben.
Aber erstaunlicherweise sorgt die andauernde Wiederholung keinesfalls für mehr Verständlichkeit. Im Gegenteil: für mich werden diese Redewendungen immer schwammiger.
Denn was soll das bitte ganz genau sein, ein entfaltetes Potenzial? Wie sieht so eine innere Kraft aus? Oder eine Seele im Einklang? Im Alltag würden wir uns so nie ausdrücken, sondern versuchen, lebhaftere Bilder zu finden.
Wenn meine Yoga-Mattennachbarin nach der Stunde wissen möchte, was ich eigentlich beruflich mache, erkläre ich ihr jedenfalls nicht, dass ich “meinen Kursteilnehmern ganzheitliche Textmethoden vermittle, mit denen sie ihre Kundenzentrierung optimieren.”
Sondern ich antworte: “Ich helfe Menschen dabei, ihre Webseiten so zu texten, dass sie mehr und bessere Kunden erreichen.”
Deshalb empfehle ich dir genau diesen Test als Feuerprobe für jede Formulierung deiner Webseite: Würde ich das genau so meinem Zahnarzt erklären? Der neuen Mama im Kindergarten beim Abholen? Oder dem Automechaniker während des Reifenwechsels?
Wie du passendere Worte für deine Webseite findest
“Und was, wenn der Test negativ ausfällt?”, fragst du dich jetzt vielleicht. Na, dann denkst du dir einfach etwas Besseres aus!
Genau um diese maßgeschneiderte Textarbeit dreht sich viel in meinen Kursen. Aber ich möchte dir auch hier schon mal zwei Tipps zur Suche nach passenden Formulierungen mit auf den Weg geben:
Tipp 1: Denk an den typischen Schmerzpunkt deiner Kunden
Du bist Coach für junge Mütter kurz vor dem Burnout? Wahrscheinlich denken deine Kundinnen dann eher selten: “Könnte ich nur mit einem zuverlässigen Partner an meiner Seite wieder in meine innere Kraft kommen!”. Sondern eher so etwas wie: “Boah, ich bin vom Windelwechseln und all dem anderen Kram so knülle, dass ich kaum noch geradeaus denken kann.”
Tipp 2: Halte dich an solche Formulierungen, wenn du schreibst.
Denn Beispiele erzeugen Bilder im Kopf und machen deine Texte lebendig. Etwa so: “Total knülle vom Wickeln, Brei kochen, Wäsche waschen – um dann wieder von vorn anzufangen? Ich zeige gestressten Mamas, wie sie sich zwischendurch auch mal entspannen.”
Viele weitere Profi-Tipps für richtig gute Texte findest du übrigens in diesem Artikel.
Mit individuellen Formulierungen zeigst du Persönlichkeit – und das ist super
Warum ich dir zu Wörtern wie “knülle” rate? Weil es echt ist. Authentisch. Und je eigener deine Sprache ist, umso genauer und schneller wissen deine Kunden, ob sie richtig bei dir sind. Oder sie erkennen dich wieder, wenn sie dir an anderer Stelle im Internet begegnen.
Bist du beispielsweise einer von vielen Führungskräfte-Trainern, die Managern dabei helfen, “ihre PS auf die Straße zu bringen”, so ist das kein sonderlich scharfes Profil. Dann passt du für viele Aufträge genauso gut wie alle anderen auch.
Wenn du allerdings einen individuellen Weg findest, dein Angebot zu umschreiben, fühlen sich genau die Kunden angesprochen, die du dir wirklich wünschst.
Wo und wie du dich sonst noch authentisch zeigen kannst, verrate ich dir in diesem Video:
Du möchtest gemeinsam mit uns Journalisten die besten Themen für deinen Blog finden?
Dann lass dich für „Populär!“ auf die Warteliste setzen!