Bäm, Bäm, Bäm: Journalisten lieben Texte, die zackig auf den Punkt kommen. Und sie mögen es, wenn ihnen wichtige Infos mundgerecht serviert werden. Mit dieser Anleitung schaffst du es, dass deine Pressemitteilungen für Journalisten lesenswert wird.
Wenn ich dir nur eine einzige Sache über Journalisten erzählen sollte, dann wäre es das: Sie haben keine Zeit.
Daher sortieren sie aus der Flut an Pressemitteilungen, die sie täglich erreichen, auch rigoros alles aus, bei dem ihnen nicht auf den ersten Blick klar ist: Worum geht’s, wieso muss ich das wissen (und interessiert das meine Leser)?
Deshalb ist nicht nur wichtig, was du in deine Pressemitteilung schreibst, sondern auch, wie sie aufbereitet ist.
Damit du dir über die Form ab sofort keinen Kopf mehr machen musst, habe ich für dich eine Muster-Presseanleitung gebastelt. Mit dieser Anleitung kannst du sofort loslegen.
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Die Malen-nach-Zahlen-Vorlage für Pressemitteilungen!
Du füllst nur noch deine Inhalte ein, löschst unsere Kommentare raus und bekommst am Ende: eine perfekt formatierte, professionell aufgebaute Pressemitteilung.
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Starte mit einem aussagekräftigen Titel
Deine Überschrift ist die Eintrittskarte, dein Eyecatcher, dein Schaufenster.
Sie macht neugierig, sie kommt sofort auf den Punkt.
Frage dich deshalb: Wenn du auf der Straße stehen würdest und Passanten nur einen einzigen kurzen Satz zurufen könntest, wie würde er lauten?
Teaser oder Subheadline
Dann folgt eine kurze Erläuterung, der Teaser oder die Sub-Headline (Journalisten sprechen auch von Vorspann). Im Teaser kannst du deine zugespitzte Aussage präzisieren. Denn dann hast du deinen Leser bereits am Haken, und er will mehr wissen.
Einleitung: Keine Zeit verlieren
Jetzt beginnt deine Einleitung. Aber nicht so, wie du es aus Schulaufsätzen kennst!
Also bloß nicht Phrasen dreschen à la “Wer kennt das nicht”. Oder “Immer mehr Menschen haben Problem X.” Sorg dafür, dass gleich zu Beginn der Pressemitteilung etwas Spannendes steht!
- Wer hat was warum gemacht oder wird es tun?
- Was ist daran besonders?
- Warum ist das gerade jetzt spannend/berichtenswert?
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Hauptteil: Gib Background, der relevant ist und neugierig macht
Jetzt kannst du etwas mehr in die Tiefe gehen. Nehmen wir mal an, du hast einen Laden für Naturkosmetik eröffnet – schön für dich, aber erstmal nichts Ungewöhnliches.
Dein Job ist es, das Ungewöhnliche zu finden.
Etwa: Kennst du alle deine Lieferantinnen und Lieferanten persönlich? Oder: Hat dich eine Reise, eine Begegnung, ein Kindheitstraum inspiriert?
Oder: Hast du in anderen Läden nicht die Art von Produkten gefunden, die du gern haben wolltest, und hast dir deinen eigenen Traum erfüllt?
Oder: Hast du genug von Online-Shopping und fehlender Beratung und möchtest etwas dagegen setzen? Einen Ort für Begegnung schaffen? Die Innenstadt beleben?
Auch ein Zitat kannst du hier verwenden. Menschen sind immer neugierig auf andere Menschen! Voraussetzung: Die Person, die du zitierst, hat etwas zu sagen.
Vielleicht hast du das Ladengeschäft von einer älteren Dame übernommen. Dann hol dir ein emotionales Statement von ihr ab: Wird sie deine erste Stammkundin, hat sie dich bei der Einrichtung beraten, erzählt sie, was ihr Lieblingsprodukt in deinem Laden ist?
Finger weg von Blabla à la “Wir freuen uns, mit XY eine junge Nachfolgerin gefunden zu haben, die hier ihre eigene innovative Geschäftsidee umsetzt”!
Schlussabsatz: Mach ein unwiderstehliches Angebot
Hier fasst du nochmal ganz kurz mit Bulletpoints die wichtigsten Punkte zusammen.
Etwa so:
- Jüngste Ladenbesitzerin von x-Burg eröffnet Offline-Shop
- Persönliche, ökofreundliche Lieferkette
- Teil des Konzepts: Stilberatungs-Sessions und Musik-Abende
Dein Ziel hast du erreicht, wenn Journalisten denken: Wow, diese Person möchte ich echt gern mal kennenlernen!
Aber du musst nicht darauf warten, dass sie von selbst auf diese Idee kommen – sondern du kannst ihnen selbst ein Angebot machen:
“Gerne erzähle ich Ihnen mehr zu meiner ungewöhnlichen Geschichte, unserem besonderen Sortiment, oder wie der Generationswechsel als Ladenbesitzerin gelingt. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail.”
Natürlich dürfen hier die Kontaktdaten nicht fehlen – siehe nächster Punkt:
Abbinder: Fass alle Firmeninfos zusammen
Der letzte Textabschnitt heißt im Fachjargon “Abbinder” oder “Boilerplate”. Hier kannst du weitere Infos über dich, deinen Werdegang und deine Firma in Kurzform unterbringen, die über den konkreten Anlass deiner Pressemitteilung hinausgehen.
Dort suchen Journalisten auch nach Kontaktdaten, deshalb gehören die ganz ans Ende: Ansprechpartner mit Name, Mailadresse, Telefonnummer.
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Das Kleingedruckte bei deiner Muster Pressemitteilung: Schrift, Ränder, Gestaltung
Dass die Form bei Pressemitteilungen wichtig ist, habe ich dir ja schon erzählt. Damit du nicht jedes Mal bei Null anfangen musst, kannst du dir eine Formatvorlage in deinem Textverarbeitungsprogramm bauen. Dabei solltest du auf folgende Standards achten:
- Pressemitteilungen werden immer im A-4-Format verschickt und sollten auch nicht länger sein als eine bis max. zwei Seiten.
- Gut lesbare, seriöse, neutrale Schriftarten sind z.B. Arial, Verdana und Tahoma. Finger weg von vermeintlich “lustigen” Schriftarten wie Comic Sans!
- Schriftgröße 12 Punkt, Zeilenabstand 1,5
- Breite Randabstände (etwa 2 cm) erhöhen die Lesbarkeit
- Hervorhebungen und Fettungen: bitte sparsam dosieren. Keiner mag Texte, die ihn anschreien wie ein Händler auf dem Hamburger Fischmarkt.
- Einheitliches Corporate Design: dein Logo gehört in den Briefkopf
Wenn du dir mein “Pressemitteilung Muster” downloadest, hast du automatisch die richtigen Voreinstellungen für Schriftart, -größe etc. Du ersparst dir also viel Arbeit.
Fotos und Materialien: Das macht eine Pressemitteilung noch attraktiver
Sorg unbedingt für eine Auswahl von hochwertigen, professionellen Fotos, sowohl im Hoch- als auch Querformat. Es lohnt sich, einen Profi für ein echtes Shooting zu bezahlen (aber vielleicht kennst du ja auch jemanden, der das richtig gut kann).
Die Nutzung muss für Journalisten kostenfrei sein. Aber weise bitte (gerade bei Profifotografen) dennoch auf den Urheber hin, mit dem so genannten “Credit” (Bilder: Max Mustermann).
Wichtig: Auf den Bildern sollte nicht nur dein Produkt zu sehen sein, sondern auch du (und möglichst nicht in dröger Passbild-Pose, sondern eher in deiner Arbeitsumgebung).
Aber à propos Produkt: Bitte keine großen Firmenlogos, keine Katalog-Optik. Sondern die Art von Bildern, die du dir tatsächlich in einem Artikel in einer Zeitung oder einem Magazin vorstellen kannst.
Die Fotos schickst du übrigens nicht direkt per Mail mit, sonst verstopfen sie nur den Posteingang des Journalisten. Sondern du zeigst eine kleine Auswahl in der Mail und gibst einen Link an, unter dem die Bilder kostenfrei zum Download stehen.
Idealerweise hast du sie in zwei Auflösungen parat: In Druckqualität und für die Online-Verwendung.
Jetzt fehlt nur noch die BU. Nein, das steht in der Medienwelt nicht für “Business Unit”, sondern für “Bildunterschrift”. Und zwar so: Von links nach rechts beschreiben, wer zu sehen ist (mit Vorname, Nachname und Jobbeschreibung), und was zu sehen ist (etwa: die Ladenöffnung, ein bestimmtes Event).
Beispiele für Pressemitteilungen: Hier findest du Inspiration
Wir haben für dich ein paar Beispiele für gute Pressemitteilungen gesammelt. Und weil man nicht jeden Anfängerfehler selbst nachmachen muss, auch ein paar echte Abschrecker, wie es nicht geht.
Pro-Tipp: Journalisten mit Geschichten ködern
Vielleicht fragst du dich jetzt: Sind Pressemitteilungen der einzige Weg, um in die Presse zu kommen?
Die Antwort ist: Nein – und oft sind sie nicht mal der beste.
Denn Journalisten bekommen täglich haufenweise Pressemitteolungen. Und selbst wenn du alle Tipps aus diesem Artikel beherzigst, ist es gar nicht leicht, aus der Masse herauszustechen.
Daher Plan B: Storytelling. Das bedeutet: Du machst Journalisten ganz konkrete Gesprächsangebote, die du auf das jeweilige Medium zuschneiden kannst.
Nehmen wir nochmal den Laden für Naturkosmetik. Statt einer Pressemitteilung kannst du auch gezielt Mails an die richtigen Ansprechpartner in folgenden Redaktionen schicken:
🏰 Lokalzeitung: Du schreibst einen Reporter an, der sich schon häufiger mit dem Thema “Ladensterben in der Innenstadt” beschäftigt hat, und bietest ihm ein Doppelinterview mit dir und der ehemaligen Besitzerin an: Zwei Frauen gegen die Verödung der City.
💃 Frauenmagazin: Du kontaktierst eine Reportage-Redakteurin und erzählst deine ungewöhnliche Gründungsgeschichte – oder du bietest dem Beauty-Ressort an, über deine Suche nach einer ökologischen und gesunden Pflegealternative zu schreiben
🎧 Podcast: In einem Audiostück kannst du kompetent und meinungsstark auftreten. Vielleicht gibt es ein Format, in dem junge Gründerinnen zum Gespräch sind? Hier kannst du erzählen, warum du dich bewusst gegen den Trend zum online-Vertrieb gestellt hast und warum du an eine Renaissance von Läden glaubst
Du siehst: Mit Expertise, persönlichem Hintergrund und Meinungsstärke kannst du zusätzlich punkten. Mit anderen Worten: durch authentische Pressearbeit.
Ich unterstütze dich gern dabei.
Du möchtest wissen, ob auch dein Thema Presse-Potenzial hat?
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