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Kolumne schreiben: In 3 Schritten zur eigenen Kolumne

Wer regelmäßig eine Kolumne schreiben darf, am besten für ein namhaftes Magazin oder eine bekannte Zeitung, wird damit in kurzer Zeit zu einer festen Branchengröße. Dabei musst du kein berühmter TV-Arzt oder ausgezeichnete Wissenschaftlerin sein, um eine Kolumne zu schreiben! Ich verrate dir, wie du deine eigene Kolumne in einer Zeitschrift oder Tageszeitung bekommst – und so deinen Expertenstatus ausbaust.

Definition:

Eine Kolumne ist eine wiederkehrende Rubrik in Magazinen und Tageszeitungen. In der Regel schreibt dort immer die gleiche Person zu einem bestimmten Oberthema – etwa eine Ärztin zu Gesundheitsproblemen oder ein Karriereberater zu beruflichen Fragen.

Eine Kolumne schreiben, die in einem namhaften Heft erscheint, das ist wie eine kleine Auszeichnung.

«Ich habe eine Kolumne in Magazin XY» – hey, wer sagt das nicht gern?

Aber wie schafft man das eigentlich, überhaupt in Betracht gezogen zu werden?

Hier kommen die drei wichtigsten Schritte.


Schritt 1: Bekomme einen Fuß in die Tür

Eine Sache solltest du vorab wissen: Dass ein Journalist auf die E-Mail eines Wildfremden reagiert, der ihm eine Kolumne vorschlägt, das ist sehr, sehr unwahrscheinlich.

Denn warum sollte er das Risiko eingehen?

Er weiß nicht, ob du gut schreiben kannst, ob du eine klare Meinung vertrittst oder ob du es schaffst, auf den Punkt zu kommen. Heißt: Er weiß nicht, ob er dir eine regelmäßige Kolumne zutrauen kann.

Im Grunde ist es wie im echten Leben: Ihr müsst euch erst einmal kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Erst dann kannst du darüber sprechen, dass du eine Kolumne für ihn schreiben willst.

Genau deshalb solltet dein erster Schritt sein, einen Fuß in die Tür zu bekommen!

Der beste Zeitpunkt, um erstmalig in einer Redaktion aufzuschlagen: wenn ein Jubiläum, ein größeres Ereignis oder ein Aktionstag ansteht. Auch ein neues Gesetz oder ein anderes aktuelles Thema, über das gerade alle Welt spricht, ist ein guter Anlass.

Denn dann ist der Journalist auf Themensuche.

Du fragst dich, welche Jubiläen oder Anlässe es gibt? Ich habe vorgesorgt. Hier findest du meinen kostenlosen Contentkalender und PR-Kalender. Er beinhaltet mehrere hundert Termine, Stichtage und Jubiläen, zu denen du einer Redaktion einen Vorschlag machen kannst.

Wenn du im richtigen Moment mit einem Vorschlag auftauchst, der exakt zu besagtem Thema passt, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Journalist deine E-Mail auch wirklich liest.

Womöglich einigt ihr euch dann darauf, dass du einen ersten Artikel schreibst oder er dich interviewt.

Damit hast du die erste Hürde geschafft: Ihr seid in Kontakt und du kannst beweisen, was du drauf hast. Mit unserer Checkliste Pressearbeit bekommst du eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du diese erste Hürde meisterst.

Wenn der Journalist im Anschluss feststellt, dass du schreiben kannst und Experte oder Expertin für dein Thema bist, steigen deine Chancen auf eine weitere Zusammenarbeit.

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Schritt 2: Sei möglichst unkompliziert

Klingt vielleicht erst mal banal, ist aber wichtig: Du steigerst deine Chancen eine Kolumne schreiben zu dürfen, indem du von vornherein maximal umgänglich bist.

Denn wenn eine Redakteurin es mit jemandem zu tun hat, der

❌ ausschweifend ist

❌ zehn E-Mails schickt, um sich immer wieder rückzuversichern

❌ Termine nicht einhält

❌ sich nicht an Absprachen hält

dann sucht sie sich fürs nächste Mal lieber jemand anderen.

Das solltest du stattdessen tun:

✅ schnell auf Nachrichten reagieren (in weniger als 24 Stunden!)

✅ pünktlich abgeben

✅ kurze E-Mals schreiben

✅ auch mal eine nette Rückmeldung geben

✅ höflich rüberkommen

✅ am Telefon klar kommunizieren

✅ auf Fach-Chinesisch verzichten

Dann hinterlässt du einen positiven Eindruck – und wirst bestenfalls wieder beauftragt. Damit kommst du deinem Ziel eine Kolumne für ein namhaftes Medium zu schreiben einen riesigen Schritt näher.

Ach, und übrigens: Nicht nur unkompliziert rüberkommen funktioniert bei Journalisten – sondern auch authentisch sein.


Schritt 3: Biete einen konkreten Vorschlag für eine Serie an

Jetzt, wo der Journalist dich besser kennt und vor allem gesehen hat, dass du Profi bist, ist es Zeit für Schritt 3: ein gut durchdachtes Konzept.

Denn es reicht nicht, den Journalisten oder die Redakteurin wissen zu lassen: “Bisher lief unsere Zusammenarbeit ja sehr gut. Ich würde daher gerne eine Kolumne schreiben!”

Damit wirst du dein Ziel vermutlich eher nicht erreichen.

Das musst du vorlegen: Ein gutes Konzept

Darin schlägst du ein Oberthema, eine Klammer vor, um die sich jede deiner Kolumne drehen soll. Was ist die größere Idee dahinter?

Hier ein Beispiel für dich:

Eine meiner Kundinnen hat einem Online-Magazin den Vorschlag gemacht, sie könnte eine Kolumne schreiben zum Thema Mode. Sie hatte sogar gleich einen Namen dafür: “Stil-Helden des Alltags” sollte sie heißen.

In jeder Folge wollte sie sich ein Kleidungsstück vornehmen und darüber schreiben, wie man es am besten kombiniert und was man sonst noch damit anstellen kann. Weißes T-Shirt, Bluejeans, Sneaker: Jede Kolumne sollte sich als nur um ein einziges Teil drehen – und zwar eines, das jeder im Schrank hat.

Das ist ein Konzept – denn es steckt eine Idee dahinter, ein Thema in Variationen.

Hier noch ein weiteres Beispiel:

Eine Kundin, die als Business-Coach arbeitet, hat sich große Online-Magazine vorgeknöpft und sie nach bereits bestehenden Kolumnen durchforstet. Und Bääämm: Bei Spiegel Online ist sie fündig geworden. Im Ressort „Job und Karriere“ gibt es nämlich die Kolumne „Tipps vom Karrierecoach“, bzw.  „Tipps von der Karriereberaterin“.

Dort werden regelmäßig Gastbeiträge von, ja genau, Business-Coaches und Karriereberaterinnen veröffentlicht. Und wenn seinen Job gut macht, darf man dort nicht nur einmalig Tipps geben, sondern kommt regelmäßig zu Wort.

Das hat meine Kundin Sabine geschafft: Sie schreibt nun schon seit mehr als einem Jahr regelmäßig für das Ressort „Job und Karriere“. Und ich muss sagen: Wow, Respekt! Denn Teil einer Kolumne auf Spiegel Online sein – das schaffen selbst die meisten Journalisten nicht.

Die Themen, die sie der Redaktion anbietet, sind Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag. Sie lesen sich wie eine Plauderei aus dem Nähkästchen: „Ich habe Angst vor dem neuen Job, auf den ich mich gefreut habe“ lautet etwa ein Titel, ein anderer „Ich ärgere mich über meinen Chef – sollte ich kündigen?“ Sie als Expertin beantwortet diese Frage so, dass Menschen in einer ähnlichen Job-Situation für sich rausziehen oder daraus lernen können.

Klar, hier war das Konzept von der Redaktion vorgegeben. Aber meine Kundin hat den Dreh kapiert und füllt es jetzt immer wieder mit Leben, mit Ideen und mit frischen Beispielen. 

Idealerweise hast du aber nicht nur eine Idee, sondern auch gleich drei bis fünf fertig formulierte Überschriften in petto – pro Kolumnen-Folge eine. So sieht der Journalist, dass du dich intensiv vorbereitet und dir Gedanken gemacht hast.

Außerdem bekommt er durch die Überschriften eine bessere Vorstellung, in welche Richtung das Ganze gehen soll.

Merke: Wenn du eine Kolumne schreiben willst, brauchst du ein Konzept. Das besteht aus

➡️ einem Thema (z.B. Kleidungsstil)

➡️ das du in vielen Varianten wieder aufgreifen kannst (einzelne Kleidungsstücke, saisonales, Trends, nach Alter)

➡️ 3 – 5 fertig formulierte Überschriften, pro Kolumnen-Folge eine

➡️ evtl. einem Kolumnen-Namen

Für dich bedeutet das, dass du dir schon im Vorfeld ganz genau überlegen solltest, worüber du immer wieder in deiner Kolumne schreiben könntest.

Was ist kein gutes Konzept um eine Kolumne zu schreiben?

«Eine Kolumne über Umweltschutz» ist ein viel zu großes Thema.

Aber der «monatliche 5-Minuten-Tipp für mehr Umweltschutz im Alltag»? Yeah baby, das will ich haben!

Deshalb: Steck ordentlich Gehirnschmalz in eine gute Idee – sie ist dein Verkaufs-Vehikel! Formuliere dann mehrere mögliche Überschriften vor, und mache es dem Journalisten somit einfach.

Ach, und falls du und das Formulieren euch noch etwas fremd gegenüber steht: Lies einfach in diesem Blogpost 7 einfache Schreib-Tricks nach.

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    Weitere Themen, über die du eine Kolumne schreiben könntest:

    • In einer Frauenzeitschrift könnte ein Mann zu Wort kommen, der zu bestimmten Themen seine Sicht der Dinge schildert. Unter dem Titel “Jetzt mal unter uns” schreibt er, was er als Mann zu [füge jeweils ein aktuell diskutiertes Thema ein] denkt.
    • In einem Hundemagazin ist eine Kolumne mit der Klammer “So schaffen Sie es” gut aufgehoben. Einzelne Themen könnten sein “So schaffen Sie es, dass ihr Hund nicht mehr an der Leine zieht” oder “So schaffen Sie es, dass Ihr Hund nicht mehr jeden anbellt.”
    • Eine Parfüm-Kolumne mit dem Titel «Kennen Sie den schon?» könnte in jeder Folge einen neuen Duft vorstellen und beschreiben, für wen er das Richtige ist.

    Und noch ein ultimativer Tipp zum Schluss:

    Du denkst vielleicht, dass das Kolumne schreiben der Knackpunkt ist.

    Aber tatsächlich sit Vorbereitung die halbe Miete: Beschäftige dich unbedingt ausführlich mit der Publikation, für die du schreiben möchtest!

    Schau dir etwa an,

    • ob es dort schon externe Experten zu bestimmten Themen gibt, die nicht zur festen Redaktion gehören
    • Welche Formate finden sich dort? Nutzwertige, kurze Tipps oder unterhaltsame, längere Kolumnen?

    Gestalte deinen Vorschlag so, dass er auch tatsächlich zu diesem Medium passt.

    Du hast noch keine Idee, worüber du eine Kolumne schreiben könntest, oder willst von professionellen Journalistinnen dabei begleitet werden, wenn du deine Idee an die Presse verkaufst?

    Dann sind wir für dich da. Wir wissen, wie man in die Presse kommt und bringen es dir bei.

    Marike Frick

    Marike Frick

    Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

    4 Gedanken zu „Kolumne schreiben: In 3 Schritten zur eigenen Kolumne“

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