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Du willst als Experte in ein Magazin? Dann tu diese 5 Dinge!

Wie kommt man als Expertin in ein großes Magazin? Falls du meinst: Das schaffen eh nur die ganz Großen, ganz Wichtigen: FALSCH! Hier erkläre ich dir, welche 5 Faktoren dich für Journalisten interessant machen – und was konkret du jetzt tun kannst.

1. Besetze als Expertin eine ganz besondere Nische

Soso, du hilfst also bei Karrierefragen weiter? Schön – nur leider gibt es dutzende andere, die das auch tun. Und die im Zweifelsfall bereits eine ganze Runde bekannter sind als du (etwa, weil sie schon Bücher zu dem Thema geschrieben haben).

Deshalb bist du mit dieser Positionierung leider ziemlich uninteressant für Journalisten.

Was also kannst du tun?

Du kannst dir eine Nische suchen, in der noch niemand unterwegs ist – oder zumindest: niemand mit so viel Biss, wie du.

Wie wäre es denn, wenn du darüber sprechen würdest, wie schwer es Frauen nach der Babypause haben, wenn sie Karriere machen möchten – vielleicht sogar bezogen auf eine ganz bestimmte Branche (Politik? IT? Gesundheitswesen?)?

Oder was Karriere-Frauen mit Migrationshintergrund im Finanzwesen täglich an Stereotypen begegnet?

Das kann man eine ECHTE NISCHE nennen – und nach genau solchen Nischen solltest du suchen. (Dass du dich auch wirklich in dieser Nische auskennst, sollte klar sein, oder?)

Du willst dich nicht auf eine Nische festlegen? Fatal!

„Hach, ich mag mich nicht auf ein Nischen-Thema festlegen – ich mach doch so vieles gern!“ Wenn das dein erster Gedanke war, als du meine obigen Worte gelesen hast, dann habe ich eine Frage an dich: Würdest du als Journalist einen „Politik-Experten“ interviewen, wenn es um aktuelle Ereignisse im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea geht – oder einen „Nordkorea-Experten“?

(Die Antwort erübrigt sich, oder?)

Dir ist jetzt hoffentlich klar, dass du ATTRAKTIVER wirst, wenn du dich „nischiger aufstellst“. Du hast einfach weniger Konkurrenz!

Wie du eine Nische besetzt und findest:

Überlege dir ein Herzensthema, das sehr eng zugeschnitten ist. Kenne dich WIRKLICH gut in diesem Thema aus. Erstelle Content dazu, so dass deine Expertise auch nachweisbar ist. Und wende dich erst dann an Journalisten, wenn du das klar hast (halte dich dafür an die Tipps in den folgenden Punkten). 

Das alles heißt NICHT, dass du Produkte (z.B. Beratung) auf allen anderen Gebieten streichen musst! Was du potentiellen Kunden anbietest, ist Journalisten schnuppe. Sie interessiert viel mehr, wofür du hauptsächlich stehst. 

Ein Beispiel: Ich bin für die Welt da draußen die, die sich mit Pressearbeit auskennt. Unter diesem „Label“ zeige ich mich, darunter werde ich weiter empfohlen. Dass ich außerdem Schreibkurse und ein Gruppen-Programm zum Thema „Richtig guter Content“ anbiete, hänge ich den Großteil des Jahres nicht an die große Glocke – weil es mein Profil verwässern würde.  

Also: Hab Mut zur Nische!

2.  Hab etwas vorzuweisen 

Journalisten möchten Belege dafür, dass du WIRKLICH Experte auf deinem Themengebiet bist. Sie werden deinen Namen also googeln, sobald du dich an sie wendest und einigermaßen interessant klingst. Und dann entscheiden sie oft schon nach einigen raschen Blicken: Das ist genau der/die Richtige für das Thema!

Das heißt für dich:

  • Punkt 1: Du musst in einem Satz kommunizieren können, wofür du DIE Fachfrau/DER Fachmann bist (so dass andere über dich sagen: „Das ist doch die, die…“)
  • Punkt 2: Diese Expertise sollte sofort auf deiner Webseite deutlich werden
  • Punkt 3: Du brauchst Content zu deinem Nischen-Thema
  • Punkt 4: Wenn du in größere Magazine reinwillst, kann es sich lohnen, schon mal in kleineren Publikationen mit Interviews und/oder Gastbeiträgen erschienen zu sein (Stichwort: Belege)
  • Punkt 5: Du solltest darüber nachdenken, ein Buch zu deinem Nischen-Thema zu schreiben

So gehst du jetzt vor:

Fang jetzt bloß nicht wie wild an, alle dieser Baustellen zu bearbeiten! Sieh die oben genannten Punkte wie eine Prioritäten-Liste: 

  • Punkt 1 und 2 solltest du als allererstes angehen, sie sind die Grundlage für jedes erfolgreiche Business
  • Punkt 3 ist logisch, wenn du bekannter werden willst. 
  • Punkt 4 ist der nächste Schritt für mehr Öffentlichkeit 
  • Punkt 5 ist dran, wenn alles andere steht – du kannst ihn auch noch ergänzen durch „Etabliere dich als Speaker“

Mach bitte das hier:

Investiere genug Zeit und Gedanken in eine klare, spitze Positionierung. Je nischiger du unterwegs bist, desto weniger Konkurrenz hast du, wenn du Interview-Angebote rausschickst! 

Ein Buch vorweisen zu können, erleichtert den Zugang zu Journalisten. Allerdings ist ein eigenes Buch recht zeitaufwendig – das ist nichts, was du mal „so nebenbei“ machst.

Deshalb: Mach dir keinen Kopf, wenn du noch kein Buch veröffentlicht hast. In die Presse zu kommen, geht auch ohne! 

Vermutlich gibt es viele Magazine
(auch kleinere), die du noch gar nicht auf dem Schirm hast.

Hier habe ich dir 222 Zeitschriften und Online-Magazine aufgelistet, die für dich interessant sein könnten:

3.   Hab eine klare Haltung

An der Uni haben wir gelernt, abzuwägen: Einerseits, andererseits… Genau das solltest du dir im Umgang mit der Presse wieder abgewöhnen.

Denn du kannst es doof und einseitig finden, aber: eine klare Haltung („So ist das!“) erhöht deine Chancen auf Medien-Öffentlichkeit.

Das gilt vor allem im Erstkontakt: Wenn du Journalisten ansprichst, lässt dich eine Aussage in einer „Grauzone“ nicht auffallen. Eine deutliche Ansage dagegen ist ein echter Hingucker.

Du kannst im Interview schließlich alles noch relativieren, auf Graubereiche hinweisen, abmildern, ergänzen.

Aber wenn du etwas richtig blöd findest – dann sag das und konzentriere dich im Erstkontakt auf diese eine Aussage! 

Es lohnt sich, in Aussagen extrem zu sein:

Sei sehr direkt in deiner Ansage: Was ist unerhört? Was muss sich unbedingt ändern? Was ist kein Wunder? Was regt dich so richtig auf?

Je aufgeweichter deine Haltung, desto uninteressanter ist sie für Journalisten.

Natürlich solltest du dich nicht verbiegen – du musst schon zu 100% hinter deiner Aussage stehen. Such deshalb nach Überzeugungen, die mit deinem Thema zu tun haben und über die du dich schon seit längerem aufregst und von denen du meinst: „Darüber sollte viel mehr gesprochen werden!“

Das oberste Gebot in der Kontaktaufnahme:

Halte dich kurz und knapp, wenn du Journalisten kontaktierst. Biete ihnen ein Interview mit deiner knackig formulierten Haltung an und skizziere kurz, warum du dieser Überzeugung bist. 

Viel mehr braucht es nicht, um Redakteure neugierig zu machen!

4.  Hab was Ungewöhnliches zu sagen

Die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen ist doof.

Die Vorweihnachtszeit ist total stressig.

Der Valentinstag nervt, wenn man Single ist.

Das alles sind klare Haltungen – aber leider gänzlich uninteressante. Denn würde nicht so gut wie jeder bei diesen Aussagen nicken?

Wenn aber alle nicken, hört niemand mehr gespannt zu.

Deshalb solltest du etwas sagen, dass nicht JEDER sagt, wenn du Journalisten kontaktierst.

Wie wäre es etwa damit: 

„Am Gender Pay Gap sind die Frauen selbst schuld!“ (Huch?)

„Vorweihnachtszeit? Für mich die beste Zeit, um zu entspannen!“ (Häh?)

„Warum alle Singles sich auf den Valentingstag freuen sollten“ (Bitte?!)

Diese Aussagen fallen auf – weil sie gegen den Trend sind. Und damit werden sie für Journalisten interessant. Denn sie lassen aufhorchen, man stutzt, will mehr wissen. 

Du magst auch das wieder doof finden. Aber dann solltest du dich auch fragen: Willst du, dass deine Botschaft gehört wird? Dass möglichst viele Menschen sich Zeit für sie nehmen?

Eben. 

Deshalb solltest du Journalisten vertrauen. Sie kennen sich nämlich damit aus, welche Themen Leser, Zuhörer oder Zuschauer anlocken werden.

Du schreibst nicht für Fachkollegen,
sondern für „die Menschen da draußen“:

Wähle bitte kein Thema aus, das nur Menschen aus deiner Branche einordnen können – es sei denn, du wendest dich an ein Branchen-Magazin. Wendest du dich an so genannte „Publikums-Medien“, so solltest du Dinge ansprechen, die Menschen außerhalb deines Branchen-Kreises beschäftigen.

Ein Beispiel: Über irgendwelche Coaching-Methoden zu sprechen, wird kaum jemanden interessieren. Sprichst du stattdessen ein typisches Problem an, das viele kennen (Stress in der Vorweihnachszeit etwa), so hast du größere Chancen.  

Filtere Aussagen mit Stirnrunzel-Potenzial heraus:

Überleg mal, mit welchen Aussagen du bei anderen Überraschung hervorrufst. Vielleicht gibt es ja sogar Sätze, für die du (erst mal) ein Stirnrunzeln erntest? Oder bei denen du in Diskussionen mit anderen gerätst? Genau das sind Aussagen, die die größte Aussicht auf Erfolg bei Journalisten haben! 

5.  Sag, was du erlebt hast

Bist du Experte auf deinem Gebiet, auch weil du selbst mal von der Thematik betroffen warst? Dann erzähl davon! Du wirst um so interessanter für den Journalisten, wenn du eine Story mitbringst – die dich nicht nur spannender, sondern auch glaubwürdiger macht. 

Denn Stories sind ein Türöffner, damit Menschen zuhören. Das wissen Journalisten. Deshalb werden sie einen Experten auch immer danach fragen, ob er denn nicht mal Beispiele nennen und aus dem Nähkästchen plaudern könne. Wer dann nicht nur Klienten-Geschichten zu bieten hat, sondern eine eigene „Betroffenheit“, der punktet ungemein.

Es geht nie um die Sache, immer um den Menschen

Vielleicht hast du das Gefühl, es solle doch nicht um dich gehen, sondern um „die Sache“, für die du brennst. Dann solltest du dir klarmachen, dass deine Geschichte der Schlüssel ist, damit Menschen sich überhaupt für diese „Sache“ interessieren! 

Wenn du nicht nur dein Wissen preisgibst, sondern auch etwas von dir, dann werden mehr Menschen zuhören. Versprochen!

Bringe deine eigenen Erfahrungen mit ein

Deute schon im Erstkontakt mit einem Journalisten an, dass du auch selbst etwas zu diesem Thema erlebt hast (sofern das denn der Fall ist). Das muss nicht ausführlich sein – der Journalist wird dann im persönlichen Gespräch nachhaken. Deine erste E-Mail ist erst mal nur ein Neugierig-machen und Anfüttern!

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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