Zum Inhalt springen

Brauche ich eine PR-Agentur? – #006

Wer Pressearbeit macht, engagiert eine PR-Agentur.

Das macht man doch so.

Oder??

In dieser Folge erkläre ich dir, welche zwei großen Vorteile PR-Agenturen für dich und dein Business haben – und welche Nachteile.

Und natürlich auch, was du machen kannst, wenn du es lieber ohne Agentur angehen willst.

Aber keine Sorge: Das wird kein Agenturen-Bashing. 💥

Im Gegenteil! Falls du dich während dieser Podcast-Folge dafür entscheidest, deine Pressearbeit an eine Agentur abzugeben, bleib trotzdem unbedingt bis zum Schluss dran.

Denn dann verrate ich dir die eine Frage, mit der du Quacksalber-Agenturen von den guten Leuten unterscheiden kannst. 💪🏼

(Und wenn du deine Pressearbeit lieber selber machen willst, dann geht’s hier zu meinem 10-Tages-Training für Einsteiger.)

Was du in diesem Podcast lernen wirst:

  • Mit welchen Kosten du bei einer PR-Agentur rechnen musst
  • Was Journalisten von PR-Leuten halten und weshalb das zu deinem Nachteil sein kann
  • Welche Frage du unbedingt stellen musst, bevor du irgendjemanden mit deiner Pressearbeit beauftragst

Inhaltsverzeichnis der Episode:

  • 01:07 – Vorteil 1 einer PR-Agentur: Du musst dich nicht einarbeiten
  • 01:25 – Vorteil 2 einer PR-Agentur: Du hast weniger Zeitaufwand
  • 02:01 – Nachteil 1 einer PR-Agentur: Die Kosten sind relativ hoch
  • 03:00 – Nachteil 2 einer PR-Agentur: Du hast keinen direkten Kontakt zu Journalisten
  • 04:50 – Eine Frage, die du deiner zukünftigen PR-Agentur unbedingt stellen musst

Transkript:

Klar willst du in die Presse! Aber vielleicht geht es dir so, dass du denkst: Ich habe überhaupt keine Kontakte, ich wüsste überhaupt nicht, wen ich anschreiben sollte oder anrufen sollte.

Und dann überlegst du dir vielleicht: Sollte ich eine PR-Agentur beauftragen?

Das ist eine gute Frage!

Aber ist eine PR-Agentur wirklich das richtige?

Auch das ist eine gute Frage!

In den nächsten Minuten nenne ich dir zwei Vor- und zwei Nachteile von PR-Agenturen und ich sage dir, welche EINE wichtige Frage du dir unbedingt stellen solltest, bevor du eine PR-Agentur engagierst. Denn ich möchte nicht, dass du dich in die Nesseln setzt!

Los geht’s mit dem ersten Vorteil einer PR-Agentur.

Vorteil 1: Du musst dich nicht einarbeiten

Wenn du eine PR-Agentur beauftragst dann bezahlst du dafür, dass die sich mit dem Thema beschäftigen. Du bezahlst für die Expertise.

Du musst dich nicht mehr mit dem Thema beschäftigen, du musst dir kein Wissen aneignen. Du kannst einfach nur abgeben und na klar kann das ein großer Vorteil sein!

Vorteil 2: Du hast weniger Zeitaufwand

Wenn du eine PR-Agentur beauftragst, dann sinkt die Zeit die du mit Pressearbeit verbringen musst.

Klar du musst die PR-Agentur erstmal finden, das ist auch ein bisschen Zeitaufwand, aber von da an übernehmen die und du musst eigentlich nur noch für Interviews zur Verfügung stehen.

Das bedeutet natürlich für dich eine Zeitersparnis!

Wenn Zeit also ein großes Problem für dich ist, kann eine PR-Agentur eine gute Wahl sein.

Aber vergiss nicht, es gibt eine wichtige Frage die du stellen solltest bevor du eine PR-Agentur beauftragst und die erfährst du ganz am Ende.

Nachteil 1: Die Kosten sind relativ hoch

Bevor du deine erste Veröffentlichung feiern kannst, kann es sein, dass du locker ein paar tausend Euro ausgegeben hast. Denn PR-Agenturen kosten!

Klar, die beschäftigen sich auch wirklich zeitintensiv mit dem Thema und damit dich in die Presse zu bringen.

Wenn Geld für dich kein Thema ist, dann kann eine PR-Agentur wiederum eine gute Lösung sein. Du solltest dir aber im klaren sein, dass das keine billige Angelegenheit ist.

Andererseits wiederum eine Anzeige zu schalten wird natürlich noch viel teurer! Also befinden uns hier irgendwo im Mittelfeld. Wobei du natürlich auch mit einer Anzeige ganz andere Dinge erreichst als mit Pressearbeit.

Pressearbeit heißt: Das du deine Geschichte, dein Wissen in die Medien bringst und deine Person in die Medien bringst.

Und Werbeanzeige, das wissen alle, ist ganz klar aufs verkaufen ausgerichtet.

Nachteil 2: Du hast keinen direkten Kontakt zur Journalisten

Redakteure mögen es eigentlich nicht besonders gerne wenn sie mit PR-Menschen zu tun haben. Sie haben viel lieber den Unternehmer vor sich, den Experten vor sich, den Menschen mit einer Geschichte. Sie mögen den direkten Kontakt!

Das ging mir als Journalistin ganz genau so: Ich wollte eigentlich niemals einen PR-Typen noch dazwischen geschaltet haben, weil ich dann nicht genau wusste, werden die Zitate erst einmal weichgespült, ich muss alles mit verschiedenen Personen klären, alles geht irgendwie über drei Ecken.

Den meisten Redakteuren geht es ganz genauso. Sie wollen auch lieber den direkten Kontakt zu den Menschen haben.

Wenn ein echter Mensch mit echten Geschichten vor ihnen steht, ist das ihnen tausend mal lieber als wenn so ein „PR-Futzi“ sagt: Hach, ich habe da jemanden, der hat eine ganz tolle Geschichte zu erzählen.

Der direkte Kontakt zu Journalisten ist Gold wert!

Und eine PR-Agentur ja, die nimmt dir diesen direkten Kontakt. Das kann manchmal nachteilig sein, weil nicht alle Redakteure das so gerne sehen.

Denn was du wissen sollest ist, dass Redakteure / Journalisten auf gar keinen Fall Werbung machen wollen.

Die wollen Presseberichterstattung machen, die wollen Geschichten in die Welt bringen, die wollen nicht für dein Unternehmen werben.

Und wenn sie eine Anfrage bekommen von einem PR-Redakteur, von einem PR-Menschen, dann legt sich bei ihnen so ein “ Achtung, Werbung!“ -Schalter um. Und sie schauen ganz genau hin, dass sie denjenigen ja nicht zu werblich abbilden.

Das ist ein bisschen anders wenn du dich direkt an die Presse wendest, denn dann ist es nicht so ganz offensichtlich, dass du ja eigentlich für dein Unternehmen werben möchtest.

Jetzt kommt noch die wichtige Frage die du stellen solltest bevor du eine PR-Agentur beauftragst.

Die Frage lautet: „Auf welchem Weg werden Sie Journalisten kontaktieren und womit?“

Und Achtung: Wenn dann die Antwort kommt: „Wir werden eine professionell geschriebene Pressemitteilung versenden über einen Verteiler mit über 1000 Redakteuren!“ – Das ist genau die falsche Antwort!

Wenn die kommt, dann sollten bei dir alle Alarmglocken schrillen, denn das funktioniert für die wenigsten kleinen Unternehmer.

Du hast keinen großen Namen, deswegen wird dieses versenden einer Pressemitteilung wahrscheinlich nicht funktionieren. Eine PR-Agentur die dir das anbietet, solltest du sofort ablehnen.

Und jetzt noch ein kleiner Tipp zum Abschluss:

Wenn du niemals lernst, Pressearbeit selbst zu machen, bist du natürlich auch immer wieder auf PR-Agenturen angewiesen.

Das heißt, wenn du dich entschieden hast, eine PR-Agentur zu suchen oder einen Freelancer zu suchen im Bereich PR, dann sollte dir auch klar sein, dass du dich damit natürlich auf gewisse Art und Weise abhängig machst.

Falls es also dein Ziel sein sollte, regelmäßig in die Presse zu kommen, heißt das auch, du musst regelmäßig zahlen. Ich hoffe, das hat dir dabei geholfen eine Entscheidung zu treffen.

Du bist mehr der visuelle Typ?
Diese Episode gibts auch als Video:

Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

2 Gedanken zu „Brauche ich eine PR-Agentur? – #006“

  1. Hallo,

    danke, für Deinen Beitrag zum Thema PR-Agentur. Unsere Kunden haben immer direkten Kontakt zum Journalisten. Wir koordinieren nur. Das ist auch bei anderen Agenturen so. Als Einzelunternehmen wie bsp. ein Coach etc. – diese Berufgsruppe stellt ihr immer gerne als Vorzeige-Gruppe vor – ist das was anderes. Da barucht man nicht unbedingt eine PR-Agentur. Wenn man aber große Unternehmen, Hotelgruppen etc. hat – macht das schon Sinn.

    Finde auch die Bezeichnung „PR Fuzzi“ etc. nicht so charmant;) und es auch manchmal sehr abwertend, wie über PR-Agenturen gesprochen wird. Aber es gibt leider auch viele, die wirklich so arbeiten und auftreten, wo ich auch Abstand nehme 😉

    Also, nicht so ernst gemeint, aber man muss ja auch seine Berufsgruppe verteidigen 😉

    Gruß, Sabine

    1. Hallo Sabine,

      viele unserer Kunden sind Coaches, weshalb wir diese Berufsgruppe häufiger in Beispielen aufgreifen. Wir betrachten sie aber nicht als „Vorzeige-Gruppe“ die mehr für oder weniger für Pressearbeit geeignet wäre. Grundsätzlich ist Pressearbeit natürlich für jede Berufsgruppe ein PR-Weg.

      Der „PR Fuzzi“ ist nicht meine persönliche Bezeichnung – aber durchaus gängiger Sprech in Redaktionen. Und du hast absolut recht, dort wird häufig abwertend über PR-Agenturen und -Vertreter gesprochen, noch bevor sie Gelegenheit hatten, sich zu beweisen. Das ist etwas, das man natürlich vorher wissen wollen würde, wenn man eine PR-Agentur bucht. Ich möchte damit nicht sagen, dass es nicht auch PR-Agenturen oder Selbstständige gibt, die gute Arbeit machen.

      Viele Grüße,
      Marike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert