Überall sprechen sie von “sechsstellig pro Monat” oder von “der Million” als Jahres-Umsatz. Das ist natürlich ein erstrebenswertes Ziel. Auch für mich ist Geld wichtig – aber eben nicht alles. In diesem Blogpost verrate ich dir, was “Erfolg” für mich noch ausmacht.
Inhaltsverzeichnis
Ich finde, als Unternehmerin lohnt es sich, sich mal ganz profan die Frage zu stellen: Was bedeutet Erfolg eigentlich FÜR MICH?
Denn von deiner ganz eigenen Definition können viele Entscheidungen abhängen:
- ⏰ Wenn Erfolg für dich bedeutet, mehr Zeit für dich zu haben, dann solltest du dich in den nächsten Monaten auf Automatisierungen und das Abgeben von Aufgaben konzentrieren.
- 💰 Ist “viel Gewinn” für dich das wichtigste Erfolgs-Kriterium, dann sollte dein Fokus auf Verkaufs-Strategien und Skalierung liegen.
- 💬 Fühlst du dich vor allem dann erfolgreich, wenn du direkte Rückmeldung von vielen Menschen erhältst, so könnten Bühnen-Auftritte für dich etwas sein. Dann solltest du heute damit anfangen, damit das in 6 Monaten oder einem Jahr möglich wird
- 🌻 Bedeutet Erfolg für dich, im Leben von anderen einen Unterschied zu machen, so wirst du deine Energie bestimmt in besonders gute Betreuung investieren. Oder du könntest über ehrenamtliche Arbeit nachdenken (wofür du dir erst mal den Kalender freischaufeln solltest – schon wieder eine Entscheidung!)
“Erfolg” darf für jeden etwas anderes sein. Und je nachdem, wie du das Wort definierst, wirst du in den nächsten Monaten deinen Fokus anders setzen.
Hier ein paar Faktoren, die aus meiner Sicht Kriterien für Erfolg sein können:
1. Erfolg heißt: Du machst nicht nur viel Umsatz, sondern auch ausreichend Gewinn
Hohe Umsätze sind schön und gut – aber sie sagen erst mal gar nichts aus. Entscheidend ist, wie viel Gewinn am Ende übrig bleibt!
Lass dich deshalb nicht von den hohen Umsatz-Zahlen anderer blenden oder verunsichern.
Nur mal als Beispiel: Meine Kosten liegen bei ca. 80% des Umsatzes – weil ich ein Business mit intensiver Kundenbetreuung betreibe. Meine Personalkosten sind sehr hoch, und ich arbeite auch mit vielen Externen zusammen.
Deshalb ist die Frage nicht nur: Wie viel Umsatz erzielst du? Sondern auch: Wie viel Gewinn bleibt davon übrig – und reicht der aus für das, was dir wichtig ist?
Natürlich musst du erstmal deine Lebenshaltungs-Kosten decken. Logisch! Darüber hinaus sollte aber auch dafür noch was über sein:
- Investitionen – z.B. in neue Tools, Beratung, Weiterbildung oder mehr Personal
- Rücklagen bilden – ein Polster ist immens wichtig, damit du auch schwierige Monate problemlos überstehst. Mein Ziel ist es, immer eine Summe von zwei bis drei monatlichen Kosten “auf der hohen Kante” zu haben.
- Fürs Alter vorsorgen – und dafür solltest du mehr zurücklegen, als du denkst! Als ich das mal mit jemandem durchgerechnet habe, hat mir das die Augen geöffnet. Deshalb lege ich mittlerweile jeden Monat mehrere tausend Euro für meine Altersvorsorge zur Seite (auch deshalb, weil ich “aufholen” muss – viele Jahre habe ich mich so gut wie gar nicht darum gekümmert).
2. Erfolg heißt: deine Rolle verändert sich
Für mich ist es ein Zeichen von Erfolg, dass ich heute nicht mehr die Gleiche bin wie vor 6 Jahren. Ich habe in den letzten Jahren viel abgegeben, ausgelagert, delegiert. Und dadurch hat sich auch meine Rolle im Unternehmen verändert.
- Ich habe Neues gelernt – etwa, was gute Führung ausmacht
- Ich musste mich zunehmend mit Themen wie “Team-Management” beschäftigen
- Ich kann (und muss) heute viel besser planen, weil ich nicht mehr alleine bin
- Ich bin an vielen Stellen nur noch “Impuls-Geberin” – und andere setzen dann um
Ich entwickle mich also ständig weiter – und genau das liebe ich.
Erfolg kannst du auch daran messen, ob du dich heute mit mehr Dingen beschäftigst, in denen du wirklich gut bist.
Denn klar, anfangs macht man noch alles allein.
Wer dann aber Aufgaben abgibt, die nicht in der eigenen “Geniezone” liegen (auch bekannt als “darin geh ich so richtig auf”), der wird merken: Das ist so viel effizienter!
3. Erfolg heißt: Du kannst es dir leisten, auch mal auszusteigen (aka “Das Business läuft auch ohne dich”)
Wenn du erst mal viele Aufgaben abgegeben hast, machst du automatisch mehr Dinge, in denen du gut bist.
Aber auch in dieser Situation kann man ganz wunderbar in die Hamsterrad-Fall tappen: Denn plötzlich musst du ständig Entscheidungen treffen, Abläufe planen, Strukturen vorgeben, mit Mitarbeitern sprechen.
Und schon wieder ist die To do-Liste voll. Vor allem aber geht NIX MEHR OHNE DICH.
Für mich ist es deshalb auch ein Zeichen von Erfolg, dass ich das gute Gefühl habe: Wenn ich morgen krank werde oder beschließe, drei Wochen in Urlaub zu fahren, dann läuft das Business auch ohne mich.
Was dafür nötig war:
- Ich musste Verantwortung abgeben (statt Aufgaben zu delegieren). Heute entscheiden meine zwei Programm-Managerinnen selbstständig, was in ihren Programmen wann passiert. Jede Rolle im Team ist genau definiert.
- Ich habe mein Wissen nach und nach an andere im Team weitergegeben. Würde ich krank, könnte in Kunden-Terminen jederzeit jemand für mich einspringen.
- Ich habe meine Mitarbeiterinnen immer wieder ermutigt: “So etwas kannst du in Zukunft selbst entscheiden”. So ist ihr Mut gewachsen und sie fragen mich noch seltener “um Erlaubnis”. Und das wiederum gibt mir das gute Gefühl, nicht ständig gebraucht zu werden – und auch mal weg sein zu können.
4. Erfolg heißt: Du kannst spenden oder “pro bono” arbeiten
Als ich das erste Mal von meinem Umsatz etwas spenden konnte, war ich mega stolz.
Mir war das von Anfang an wichtig und durchaus ein Maßstab für meinen Erfolg. Denn es bedeutet ja: Ich kann es mir leisten, etwas abzugeben.
Allerdings sind meine Erfahrungen mit diesem Thema noch ausbaufähig.
Ich habe Geld gespendet. Das war schön, fühlte sich aber auch irgendwie “klein” an: Man gibt irgendwo eine Nummer ein, drückt auf “senden” – und Geld ist weg. Hm. Wird schon helfen, denkt man sich. Aber es war fast “zu einfach”.
Ich habe Stipendiaten aufgenommen. Damit habe ich allerdings sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Einige wenige haben voll mitgezogen und super profitiert von meinen Kursen – viele andere habe ich kaum zu Gesicht bekommen. So blieb das schale Gefühl: Irgendwie isses das noch nicht.
Ich biete Pro Bono-Arbeit an, das ist mein aktuelles Spendenprojekt. Gerade haben wir das erstmals ausprobiert. Dabei unterstützen wir über eine Plattform ausgewählte Projekte, die unsere Hilfe gebrauchen können – in genau den Bereichen, in dem wir Expertise mitbringen (z.B. Text und Pressearbeit). Bislang fühlt sich das sehr gut an! Nächstes Jahr kann ich dazu mehr berichten.
5. Erfolg heißt: Du bekommst Rückmeldungen, ohne dazu aufgefordert zu haben
Eine richtig feine Sache ist es, E-Mails mit Dankesworten zu erhalten – ohne dazu aufgefordert zu haben.
Das passiert mir immer wieder. Mal bedankt sich jemand für den kostenlosen Content und schreibt: “Irgendwann werde ich was buchen, versprochen!” Oder jemand schreibt: “Dein Newsletter ist der einzige, den ich immer lese!”
Solche Rückmeldungen geben mir ein wirklich gutes Gefühl – und je mehr ich erhalte, desto erfolgreicher fühle ich mich.
6. Erfolg heißt: Man redet über dich
Hast du das schon mal erlebt? Du bekommst mit, dass Menschen über dich und deine Arbeit sprechen, ohne dass du dabei gewesen bist. Finde ich total krass!
Neulich etwa erzählte eine Populär!-Teilnehmerin: “Ich hab in einer Gruppe davon gesprochen, dass ich jetzt bei dir bin, und da sagten die anderen: ‘Ach, bei Marike bist du! Na, da bist du ja in allerbesten Händen.’”
Wie schön es ist, sowas zu hören, auf einer Skala von 1 bis 10?
Mindestens 11.
Was ich auch schon oft gehört habe: “Du bist mir ja schon von vielen anderen empfohlen worden”. Oder: “Über dich hört man ja nur Gutes”.
Vertrauen ist schließlich eine wichtige Währung im Online-Marketing-Zirkus, und ja, dieses Vertrauen habe ich mir über Jahre hinweg mühsam erarbeitet.
Für mich ist es deshalb ein Zeichen von Erfolg, wenn sich die Qualität unserer Angebote herumspricht.
7. Erfolg heißt: Andere fragen dich von sich aus an
Manchmal landen E-Mails in meinem Posteingang, in denen ich für Vorträge bei Online-Kongressen angefragt werde. Ich werde also angefragt, ohne etwas dafür tun zu müssen.
Das ist schön und gibt mir das gute Gefühl, erfolgreich zu sein.
Allerdings schaue ich mir auch jede Anfrage genau an: Passt die Veranstaltung zu mir? Passt das Thema? Ist das ein Umfeld, in dem ich mich wohl fühle?
Und oft sage ich ab.
Das hat gar nicht immer mit der Größe der Veranstaltung zu tun. Aber für manche Themenwelten bin ich einfach nicht zu haben – vor allem, wenn es in eine spirituelle Richtung geht.
Übrigens: Solltest du mich mal angefragt haben, und ich habe nicht geantwortet, dann liegt es nicht zwingend an dir. Sondern oft einfach an meinem vollen Posteingang und an der schlechten Angewohnheit, Antworten auch mal zu vergessen.
Hake deshalb gern noch mal nach. Solche Erinnerungen brauch ich! (Und viele andere Journalisten auch.)
8. Erfolg heißt: Dein Business ermöglicht dir das Leben, das DIR wichtig ist
Dieser Punkt ist für mich der Wichtigste: Ermöglicht dir dein Business ein Leben, wie du es für richtig hältst?
Denn die Antworten auf die Frage “Was ist mir wirklich wichtig?” können ja ganz unterschiedlich ausfallen.
- Willst du vor allem reisen und von unterwegs aus arbeiten? Dann brauchst du einen möglichst leeren Terminkalender.
- Möchtest du in einem schönen Haus mit Garten leben? Dann brauchst du natürlich guten Umsatz und solltest über Skalierungen nachdenken.
- Ist dir deine Familie wichtig und du möchtest nachmittags daheim sein, wenn die Kinder aus der Schule kommen? Dann macht eine Mischung aus Skalierung und “möglichst freier Terminkalender” Sinn.
- Liebst du die direkte Arbeit mit Kunden, weil du voll darin aufgehst? Dann musst du gar nicht skalieren, sondern einfach nur alle Aufgaben abgeben, die nicht mit Kundenbetreuung zu tun haben.
- Bist du richtig ehrgeizig und liebst das höher-schneller-weiter? Auch gut. Dann bist sicher bereit, viel Zeit in deine Arbeit zu buttern.
Was ich damit sagen will: Deine Definition von einem perfekten (Arbeits-)Leben sollte ausschlaggebend sein für deine Definition von Erfolg – und nicht das, was andere predigen.
Wenn du den Punkt erreicht hast, an dem du dieses Leben lebst, dann kannst du dich zu Recht erfolgreich fühlen – egal, wie hoch dein Umsatz ist (und egal, ob deine Konkurrenz mehr Geld scheffelt).
Ich finde auch: die persönliche Definition von “Erfolg” ist nicht für die Ewigkeit. Prioritäten können sich verschieben. Deshalb frage ich mich in regelmäßigen Abständen: Kann es so weitergehen, wie es gerade ist? Passt das zu meinen Vorstellungen?
Was ich jedenfalls gar nicht mag, ist einer Definition von “Erfolg” hinterher zu rennen, die andere aufgestellt haben. Das bringt doch nix.
Oder wie siehst du das?
DU WILLST DARAN ARBEITEN DEIN BUSINESS ERFOLGREICHER ZU MACHEN?
Und zwar nach deiner Definition? 😉 Dann hol dir ein Jahr lang nonstop Zugang zu mir – und komm in meinen “Backstage Business Circle”! Wir arbeiten daran, dein Business noch besser zu machen. Etwa durch Skalierung, Team Aufbau oder die Optimierung deiner Angebote.
Danke für diesen wertvollen Artikel, liebe Marike. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich war früher Inhouse Consultant in einem großen Konzern, hatte ein sechsstelliges Jahresgehalt. Aber der Job hat mich nicht mehr erfüllt. Die Definition von Erfolg mag ich für mich nicht mehr anwenden. Für mich ist viel relevanter:
– Macht es Sinn?
– Erfüllt es mich?
– Kann ich etwas für andere bewirken?
Auch ich engagiere mich seit meiner Selbstständigkeit in zwei sozialen Projekten. Kein Einkommen daraus, aber echte Sinnstifter!
Hallo Saskia,
danke für dein Lob! Toll, dass du für dich ein Arbeitsmodell gefunden hast, dass dich zufrieden macht. Das ist wirklich wichtig!
Marike! Gruß aus dem hohen Norden. Sehr guter Beitrag, der zum Nachdenken anregt. Für mich heißt Erfolg, die Dinge tun zu können, die ich gern tun möchte, mit den Menschen, mit denen ich gerne arbeiten möchte (mir also auch ein Team aufbauen, das komplett hinter meiner Mission „finanzielle Unabhängigkeit“ steht), in den Orten, an denen ich gerne sein möchte. Derzeit steht bei mir das Thema „Abgeben“ an, und das hat mit Verantwortung abgeben zu tun – das ist ein wertvoller Impuls. Gelernt habe ich, dass ich die Verantwortung übernehmen (darf/muss/soll). Jetzt lerne ich den nächsten Step: manchmal ist es auch gut, Verantwortung abzugeben. Da stehe ich gerade, zu schauen, wer mich dabei unterstützen kann. Danke für den Input, Liebe Grüße, Sarah
Hallo Sarah,
danke für deine Sicht der Dinge. In der Tat ist abgeben nicht so leicht, wie man meinen sollte, aber an einem bestimmten Punkt auch unbedingt notwendig. Dafür braucht es viel Vertrauen und man kann es durchaus auch Schrittweise angehen. Habe ich ebenso gemacht. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg!