Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, höhere Sichtbarkeit: Wo möchtest du in sechs Monaten stehen? In diesem Blogpost stelle ich dir 6 Fragen, mit denen schon heute du deinen Zielen näher kommst.
Inhaltsverzeichnis
Mal unter uns: Ich bin kein Fan von Visionen. Jedenfalls, wenn ich mir etwas vorstellen soll, das weit in der Zukunft liegt. Woher soll ich wissen, wo ich in zehn Jahren stehen könnte??
Der Punkt, an dem ich heute bin (12-köpfiges Team, hunderte Kursteilnehmer), den hätte ich mir vor fünf Jahren im Leben nicht herbei visioniert.
Wenn ich mich jetzt also hinsetze und mich frage: Hm, was soll denn in fünf Jahren sein?? – dann stapele ich möglicherweise zu tief, weil ich gar nicht ahne, was noch alles möglich ist.
Oder ich überziehe den Bogen total, weil ich in zwei Jahren beschließe, dass alles fein ist, wie es ist und ich gar nicht weiter wachsen möchte.
Deshalb habe ich 5-Jahres-Übungen zwar schon ausprobiert – aber nie wirklich ernst genommen.
Ich denke lieber in kleineren Schritten. Sechs Monate zum Beispiel: Da kann ich mir lebhaft vorstellen, was sich da verändert haben könnte!
Ich glaube: Auf Sicht zu fahren bringt eher ins Tun und ist realistischer.
Mein Ratschlag deshalb: Setz dich hin und frag dich, welches kleinere, machbare Ziel du in 6 Monaten erreicht haben möchtest.
- Möchtest du die monatlichen Verkaufszahlen um 10% gesteigert haben?
- Willst du eine neue Mitarbeitende einstellen?
- Willst du den Vertrag für eine weitere Filiale unterschrieben haben?
- Oder träumst du davon, nur noch fünf Stunden am Tag zu arbeiten (statt wie bisher 15)?
Was auch immer dein Ziel sein mag, du hast zwei Möglichkeiten, es zu erreichen – eine gute und eine schlechte.
❌ Zuerst die schlechte: Du machst die Nacht zum Tag, arbeitest kurz vor der Burnout-Grenze und meckerst dauernd dein Team an, weil es dir nicht schnell genug geht. Hektisch denkst du dir jeden Tag eine neue Maßnahme aus.
✅ Die bessere Idee lautet: langfristig denken – und deine Energie richtig dosieren.
In diesem Blogpost zeige ich dir, welche 6 Fragen dabei helfen.
Frage 1: Was machst du wirklich gern?
Egal, ob du solo oder mit einem Team unterwegs bist: Manche Aufgaben, die du im Laufe eines Tages erledigst, werden dir mehr schmecken als andere.
Mach doch mal eine Liste von deinen täglichen To Do’s und überleg dir: Was davon erledige ich wirklich gern? Und was ist ein “Must-Do”, vor dem mir innerlich graut?
Ob bestimmte Aufgaben auf der Positiv- oder auf der Negativliste landen, hängt ganz von dir ab: von deinen Talenten, deiner Persönlichkeit, deiner Lebenssituation.
Hier mal ein paar Beispiele für To Do’s, die vermutlich jeder Selbstständige auf seiner Liste hat. Was davon machst du gerne – und was nicht?
- Kontakte pflegen: Stürzt du dich gern ins (virtuelle oder reelle) Getümmel, liebst du neue berufliche Bekanntschaften? Oder tüddelst du lieber still vor dich hin?
- Inhaltlich arbeiten: Bist du gern im Tagesgeschäft involviert? Oder planst du lieber die großen Strategien – und lässt dann andere für die Ausführung ran?
- Rechnungswesen: Bist du der geborene Controller oder wirfst du deine Belege lieber ungeordnet in den Schuhkarton für die Steuerberaterin?
- Gestaltung: Kacheln für Instagram, TikTok-Reels, Landingpage-Design: Ist das eine herrliche Spielwiese für dich oder nervtötendes Gefrickel?
- Texten: Gehen dir Salespage, Blogposts und die Texte für deine Webseite ganz leicht von der Hand? Oder bist du schon genervt, wenn du nur das “Word”-Icon in deiner Menüleiste siehst?
- Technik: Probierst du gerne neue Tools aus und schneidest deine Podcasts selbst? Oder führt jede technische Neuerung bei dir zu Bauchschmerzen?
- Kundenbetreuung: Beantwortest du gern Anfragen und kümmerst dich um Kunden? Oder nervt dich jede eintrudelnde E-Mail?
- Beratung: Arbeitest du gern direkt mit Kunden, zum Beispiel in 1:1-Calls? Oder sind das Termine, die du nur absolvierst, “weil es halt sein muss”?
Die gute Nachricht ist: Nichts davon MUSST du zwingend machen. Alles lässt sich abgeben, delegieren, auslagern.
Denn wenn du deine Ziele erreichen willst, solltest du
⏰ Deine Zeit effizient für das einsetzen, wo dieser Einsatz am meisten bringt
🧠 Dich auf das fokussieren, in dem du richtig gut bist und aufgehst (man nennt das die “Zone of Genius”, die Geniezone)
🦸🏼♀️ Darüber nachdenken, was andere besser und schneller können als du
Denn egal welches Projekt in 6 Monaten abgeschlossen, welches Ziel erreicht sein soll: Du wirst dich erst darauf fokussieren können, wenn du nicht mehr an allen Ecken rödelst.
Frage 2: Was genau soll in einem halben Jahr passiert sein?
Wenn du dir ein Etappenziel setzt, denk immer daran: Ein gutes Ziel ist…
- messbar
- positiv formuliert
- zeitlich genau definiert.
Du solltest also nicht formulieren:
“Ich möchte nicht mehr so herumkrebsen, sondern groß rauskommen.”
Besser wäre:
“Ich möchte in sechs Monaten eine weitere Mitarbeiterin einstellen, die mir Routineaufgaben abnimmt.”
Oder auch:
“Ich möchte bis Ende des Jahres mein erstes Live-Event veranstalten.”
Daraus ergibt sich nämlich von selbst die nächste Frage:
Was kannst du jetzt schon tun, um dieses Ziel zu erreichen? Zum Beispiel:
- Wenn du neue Mitarbeiter einstellen willst, solltest du morgen ein Jobprofil für die neue Mitarbeiterin anlegen. Und übermorgen die Stellenausschreibung online stellen.
- Wenn du gerne ein Live-Event veranstalten möchtest, solltest du morgen den Rahmen für das Live-Event festlegen. Und übermorgen anfangen, einen passenden Ort zu suchen.
Frag dich immer: Was muss JETZT passieren, damit in einem halben Jahr das eintritt, was du dir wünschst – neue Produkte, mehr Umsatz, mehr Freizeit für dich?
Egal, in welchem Business du arbeitest: Langfristige Planung zahlt sich immer aus!
Du brauchst ein Beispiel? Aber gerne doch.
Vor einigen Jahren, ich war noch Solo-Selbstständige, hatte ich als Ziel, bis zum Herbst 30 neue Kursteilnehmer zu gewinnen.
Aber klar war auch: Neben der Beratung konnte ich nicht auch noch die Betreuung und die Technik stemmen. Dafür brauchte ich Assistenz.
Und obwohl mein Ziel noch in weiter Ferne lag, bin ich sofort aktiv geworden. Ich habe die Stelle ausgeschrieben, Probe-Aufträge vergeben – und Zeit fürs Einarbeiten einkalkuliert.
Das war ein lohnendes Investment.
Denn ich wusste: Nur so erziele ich in einem halben Jahr mehr Umsatz, ohne selbst mehr gefordert zu sein. Und ich kann dann auch die zusätzlichen Personalkosten locker decken.
Frage 3: Wie wirst du heute sichtbarer?
Du kannst nur wachsen, wenn du ein Publikum hast.
Aber wo findest du das? Dazu kannst du erst einmal überlegen, was bisher für dich gut funktioniert hat. Vielleicht hast du gute Erfahrungen gemacht mit…
- Anzeigen, online oder Print
- Netzwerk- und Branchentreffen
- Messekontakten
- Gastbeiträgen in Fachzeitschriften
- Aktiver Social Media-Arbeit
- einem eigenen Blog
Was auch immer für dich funktioniert hat: Mach mehr davon und bleib am Ball – kontinuierlich über mindestens sechs Monate.
Vielleicht möchtest du neben ein, zwei Aktivitäten, die für dich besonders gut funktionieren, auch noch eine Neue hinzunehmen.
Dann lohnt sich zu fragen: Über welche Aktivität erreiche ich denn besonders gut genau die Menschen, die ich erreichen will – und zwar in Massen?
Aus meiner Erfahrung sind das häufig
- Online-Blogs (Gastbeiträge)
- Podcasts (Interviews)
- ein eigenes Buch (dauert im Zweifel aber länger als 6 Monate)
- Online-Magazine, Zeitschriften, das Fernsehen
In diesem Video gebe ich weitere Tipps, wie du deine Bekanntheit steigerst und zur Branchen-Größe wirst:
Frage 4: Wie erhöhst du deinen Umsatz mit demselben Einsatz?
Sicher kennst du das Zauberwort “Skalierbarkeit”.
Skalieren heißt nichts anderes als: mehr Umsatz machen, ohne im selben Maß die Kosten zu steigern – und so unter dem Strich höhere Gewinne zu erzielen.
Ich habe zum Beispiel in den letzten Jahren einige Journalistinnen eingestellt, die genauso qualifiziert sind in der Beratung wie ich. Dadurch kann ich mit meinem Team deutlich mehr Kunden versorgen als in der Zeit, in der ich nur Eins-zu-Eins-Beratungen angeboten habe.
Zudem habe ich verschiedene Programme für jedes Level konzipiert – und erreiche so mit meinen Kursen mehr Menschen.
Skalieren kannst du vor allem dann, wenn sich deine Angebote fünf, zwanzig oder sogar hundert Mal verkaufen lassen – ohne dass du sehr viel mehr Aufwand hättest.
Einige Beispiele:
- Als Eltern-Coach berätst du nicht mehr (nur) Eins zu Eins, sondern bietest Gruppen-Sessions zu bestimmten Themen an.
- Als Fotografin konzipierst du Video-Selbstlernkurse für Hobby-Fotografen – denn Online-Produkte lassen sich besonders leicht skalieren.
- Als Business-Coach verbindest du fertige Lern-Bausteine mit individuellen Kursteilen
Skalierbarkeit ist in der Regel der Schlüssel zu mehr Umsatz – zumindest, wenn du deinen eigenen Zeiteinsatz gleich halten willst.
Frage 5: Wie kannst du Verantwortung an Mitarbeiter oder Freelancer weitergeben?
Diese Frage klingt ganz einfach – die Umsetzung kann aber tricky sein.
Vor allem, wenn es nicht nur um einzelne Dienstleistungen geht – Lohnbuchhaltung, Grafikdesign – sondern um konkrete Planungen, Projekte, Ideen.
Als Unternehmerin musste auch ich lernen: Wer wirklich wachsen will, muss es schaffen, zu delegieren. Verantwortung abzugeben. Zu vertrauen. Denn nur dann kann ich mit dem glänzen, was ich am besten kann: einen Launch rocken, neue Programme entwickeln und mit Kunden brainstormen.
Abgegeben habe ich deshalb unter anderem:
- Buchhaltung
- Grafikdesign
- Kundenbetreuung
- Launch-Management
- Social Media Betreuung
- Content-Planung und -Erstellung
- Programm-Organisation
- Personal-Management
- Anzeigenschaltung
Als reine Chefinnen-Sache empfinde ich nur noch:
– Inhalte konzipieren und lehren (etwa in einem Launch oder für unsere Programme)
– Angebote konzipieren
– E-Mail-Marketing
– Öffentlichkeitsarbeit (Presse/Podcasts)
– Teamführung
Ja, ich gebe zu: Am Anfang ist es mir echt schwer gefallen, Kontrolle abzugeben. Zum Beispiel, dass ich nicht mehr bei jedem Meeting dabei war.
Aber seitdem ich gelernt habe, loszulassen, hat das meinen Kalender sehr verschlankt. Und meine Mitarbeiterinnen darin bestärkt, Entscheidungen selbst zu treffen.
Damit das für dich und dein Team gut funktioniert, solltet ihr vor allem die folgenden Punkte klären.
Wie kannst du Wissen an Tools übertragen?
Nicht für jede Einarbeitung und jede neue Aufgabe braucht es eine Eins-zu-Eins-Betreuung.
Du kannst zum Beispiel Lernvideos erstellen, in denen die Abläufe Schritt für Schritt erklärt werden – etwa den Umgang mit der internen Datenablage, die Beschriftung von Ordnern, den Farbcodes in Unternehmens-Präsentationen. Oder du schreibst ein digitales Handbuch mit FAQs.
Wenn ihr als Team remote arbeitet, sind solche digitalen Tools fast unerlässlich.
Wie stellst du dein Team so auf, dass es ohne dich klar kommt?
Damit das autonome Arbeiten klappt, brauchen deine Mitarbeitende vor allem…
- Klare Rollen: Wer ist wofür verantwortlich?
- Klare Ziele: Was soll bis wann erledigt sein? (Hier am besten nicht einzelne Aufgaben definieren, sondern Meilensteine oder Projekte)
- Klare Kompetenzen: Was darf das Team auch ohne dich entscheiden? Zusätzliche Arbeitszeit bei einem Projekt, Rabatte für Stammkunden etc.?
Ich habe mir angewöhnt, oft zu sagen: “Und nächstes Mal kannst du das auch ohne mich entscheiden”. Oder die Frage zu stellen: “Was brauchst du von mir, damit du das in Zukunft allein entscheiden kannst?”
Solche Sätze können wie eine “Erlaubnis” wirken – und manchmal braucht es das.
Wie kannst du deine Abwesenheiten organisieren?
Auch hier gilt: Sorge dafür, dass alle sich kompetent fühlen und ihren Entscheidungsspielraum kennen.
Denn egal ob Urlaub, Geschäftsreise, Krankheit, Kinderbetreuung – früher oder später wird es Zeiten geben, in denen du nicht mehr jede Frage selbst beantworten kannst.
Um herauszufinden, welche Punkte ihr für deine Abwesenheiten klären müsst, frag dich:
- Bei welchen Angelegenheiten fragen dich deine Teammitglieder häufig? Sind es Terminfragen, Budget, sprachliche Formulierungen? Dann stelle für diese “Baustellen” ein FAQ zusammen.
- Was muss passieren, damit sie Entscheidungen in deinem Sinne treffen können? Brauchen sie dafür schriftliche Regeln? Oder einen Budget-Rahmen?
- Wenn es in der Vergangenheit Abstimmungsprobleme gab: Was könnt ihr gemeinsam daraus lernen?
Auch wir lernen immer noch dazu – und bauen unsere interne Datenbank immer dann aus, wenn wir beobachten: Da braucht es noch Regeln oder Anweisungen.
Frage 6: Wie erhältst du auch beim Wachsen deine Qualität?
Klar kannst du sagen: Ich biete als Fotografin keine individuell betreuten Online-Kurse mehr an. Stattdessen konzipiere ich ein Selbstlern-Format und verdreifache so meine Kundenzahl. Ist doch super!
Aber möglicherweise geht der Schuss dann nach hinten los – weil Kunden dich eben deshalb so mögen, weil du individuell auf sie eingehst. Oder weil du sie immer genau dort abholst, wo sie stehen.
Anderes Beispiel: Als Küchenbauer könntest du statt individuell designter Landhausküchen auch eine Reihe von Standard-Produkten für verschiedene Raumgrößen anbieten.
Aber dann bist du auch nicht mehr so weit entfernt von diesem großen schwedischen Möbelhaus, das alle kennen. Und deine Kunden sind dann vielleicht nicht mehr bereit, deine Preise zu zahlen.
Wie bekommst du also diesen Spagat hin zwischen
- den Ansprüchen deiner Kunden
- deiner Einzigartigkeit
- der nötigen Skalierbarkeit?
Diese Frage habe ich mir häufig gestellt. Und dabei einige Lösungen gefunden, die du vielleicht auf dein Business übertragen kannst.
- Ich habe z.B. in meine Online-Kurse Video-Feedback eingebaut, statt in 1:1-Calls zu beraten. Das lässt sich schneller umsetzen (und auch mein Team kann es übernehmen).
- Ich habe meine Arbeitsblätter für die Kurse verbessert, etwa in unserem Programm “Populär!”. Die Teilnehmer bekommen jetzt viel detailliertere Tipps und mehr Beispiele für gute Überschriften, Formulierungen etc. als noch vor ein paar Jahren. So haben sie weniger Fragen und kommen mit besseren Ergebnissen zu uns, wenn sie Feedback haben wollen (das dann kürzer ausfallen kann)
- Ich biete in meinen Programmen regelmäßig Online-Live-Workshops an. Dabei bringe ich oft bis zu 80 Menschen gleichzeitig ins Tun. In diesen Sessions nutze ich auch Breakout-Rooms – so dass Teilnehmer miteinander brainstormen können und sich danach nur noch mit letzten Fragen an mich und mein Team wenden.
All diese Optimierungen bringen Zeitersparnis für mich und mein Team – die Qualität bleibt aber hoch. Und unsere Teilnehmer sind noch begeisterter, als sie es schon vor einigen Jahren waren!
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