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Erzähl doch mal: Jonas Ricken darüber, wie er es in fast 50 Blogs schaffte

Öffentlichkeitsarbeit ist längst nicht mehr nur traditionelle „Medienarbeit“. Heute muss man auch Blogs und Online-Magazine im Blick haben. Jonas und Denise haben es mit ihren individuell gestaltbaren Reisetagebüchern in fast 50 Blogs geschafft. Im Interview erzählt Jonas, was er dabei gelernt hat – und was man auf keinen Fall tun sollte, wenn man Blogger kontaktiert.

Ihr habt euch ganz bewusst vor allem an Blogger gerichtet, um auf euer Produkt aufmerksam zu machen. Warum?

Am Anfang wollten wir für unseren neuen Online-Shop möglichst viele Verlinkungen erreichen, damit wir in den Suchmaschinen besser gefunden werden. Mittlerweile sind wir auf Seite 1, wenn man „Reisetagebuch“ googelt. Um unsere Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich informiert, arbeiten wir dafür natürlich vor allem mit Reiseblogs zusammen.

Was muss man dabei beachten?

Eine 08/15-Email funktioniert nicht. Am Anfang klangen unsere Mails etwa so: „Hey, wir haben hier ein tolles Produkt, willst du drüber schreiben?“ Das hat so gut wie gar nicht funktioniert. Blogger wollen individuell angesprochen werden und keine „Rundmail“ bekommen. Große Blogs schreiben wir inzwischen eher selten an:  Professionelle Blogger haben aus ihrem Blog ein Business entwickelt und wollen entweder Geld dafür, oder sie schreiben  grundsätzlich keine Produkt-Reviews mehr.

Wie kontaktiert ihr die Leute ganz konkret?

Der Kontakt läuft immer per Email. Wir stellen uns kurz vor und versuchen dem Blogger einen Mehrwert zu bieten: Blogger können beispielsweise auf unser Produkt verlinken und bekommen dann eine Provision, wenn es sich verkauft. Oder sie können unter ihren Fans und Followern Rabatt-Codes verlosen – davon haben dann alle was. In einigen Fällen haben wir Blogger auf vorhandene Posts angesprochen, die thematisch zum Reisetagebuch passen. Zum Beispiel gab es eine „Top-10-Liste mit Weihnachtsgeschenken für Australienreisende“. Da haben wir konkret gefragt: „Willst du unser Reisetagebuch Australien nicht noch mit aufnehmen?“. Da hat man dann gleich den berühmten „Fuß in der Tür“, was meist besser funktioniert.

Genau das empfehle ich auch, wenn man Journalisten anspricht: dass man Vorschläge für konkrete Rubriken macht. Wie war denn eure Erfolgsquote mit diesem Vorgehen?

Wenn ich da schätzen müsste, würde ich sagen: etwa 60-70 Prozent. Im letzten Jahr sind so fast 50 Kooperationen entstanden. Erfahrungsgemäß war es so: Je größer der Blog, desto mehr muss man bieten oder eben auch mal zahlen. Größere Blogs haben oft feste Preise für Produktvorstellungen. Das ist ein richtiges Business, von dem sie leben müssen. Einen Artikel zu schreiben und Fotos zu machen ist einfach auch viel Aufwand.

Was kostet so etwas denn?

Wir hatten kurz nach dem Start mal eine internationale Bloggerin mit vielen Facebookfans kontaktiert. Dort sollte ein Produktreview-Artikel auf dem Blog etwa 2000 Euro kosten. Das ist natürlich schon eine Menge Geld. Man muss sich fragen, was man für das Geld bekommt und wie viele echte Verkäufe daraus entstehen. Deshalb haben wir uns in diesem Fall dagegen entschieden.

Was bringt es euch, wenn Blogs auf euch verlinken oder über euch berichten?

Einmal hat ein großer Reiseblogger unseren Link bei Facebook geteilt, einfach, weil ihm unsere Idee gefallen hat. Das haben wir sofort bei den Besucher- und Verkaufszahlen gemerkt. Bei kleineren Blogs ist der Effekt nicht so direkt messbar, aber langfristig zahlen sich Backlinks für die Sichtbarkeit in Google aus.

Ihr wart schon mal im Magazin „Business Punk“. Wie kam’s denn dazu?

Auf deren Internet-Seite konnte man sich als Startup kurz vorstellen, da haben wir uns beworben und wurden ausgewählt. Dann bekamen wir im Magazin von Experten eine Bewertung unseres Geschäftsmodells. Was uns das konkret gebracht hat, kann ich nicht sagen, weil eben ein Printartikel nicht so messbare Ergebnisse liefert wie ein Link.  Wir nutzen es aber zur Vertrauensbildung auf unserer Startseite. Dort steht: „Bekannt aus Business Punk“. Allein dafür ist es natürlich super – und dir ist es ja auch gleich aufgefallen.

Wie viel Zeit verwendet ihr für eure Öffentlichkeitsarbeit und die Blogger Relations?

Etwa zwei bis fünf Stunden pro Woche. Das hängt von unserer Zeit ab. Aktuell machen wir JourneyBook ja nebenberuflich. Es entwickelt sich aber wirklich gut und wir bleiben weiter dran.

Hier erfährst du mehr über die individuellen Reisetagebücher zum Selberschreiben von Jonas und Denise. 

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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2 Gedanken zu „Erzähl doch mal: Jonas Ricken darüber, wie er es in fast 50 Blogs schaffte“

  1. Super Beitrag, sehr hilfreich 🙂
    Mich würde aber interessieren, ob bei der Referenzierung zu einem bestehenden Artikel der eigene Themenvorschlag dann einfach nachträglich mit aufgenommen wurde oder wurde daraus ein neuer Beitrag erstellt?

    LG, Karo

  2. Hey Karo,
    das ist tatsächlich ganz unterschiedlich – ein neuer Beitrag ist für einen Blogger ja immer auch mehr Aufwand (und kostet ggf. auch mehr). Hier waren es oft "Produkt Reviews", die sich ausschließlich mit dem JourneyBook und dessen Vorstellung beschäftigt haben und z.T. mit Gewinnspielen kombiniert wurden.

    Solange es thematisch passt, was es ja unbedingt tun sollte, hat es sich auch als sinnvoll herausgestellt bestehende Artikel zu ergänzen (je besser/interessanter der Artikel dadurch wird desto länger lesen Besucher ja und das mag ja Google auch für das Ranking). Eine Ergänzung machte z.B. bei Packlisten oder Geschenkideen Sinn oder thematisch zum "Reisetagebuch schreiben", wo dann als Ergänzung noch das JourneyBook kurz vorgestellt wurde.

    lg Jonas

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