Von anderen Unternehmerinnen best practices abschauen, das kann ein echter Business-Turbo sein.
Du kannst ihre Erfolgsrezepte abgucken und auf dich anwenden. Und dir damit viele Fehler und Rückschläge ersparen.
Heute schauen wir deshalb auf drei konkrete Beispiele für gelungene Pressearbeit. Von ganz normalen Unternehmern und Selbständigen, die sich entschieden haben: Dass ich bekannt werde, nehme ich selbst in die Hand!
Was du in diesem Podcast lernen wirst:
- Wieso du als Selbstständige mit weniger Budgeteinsatz mehr in der Pressearbeit erreichen kannst als eine PR-Agentur
- Weshalb Recherche in der Pressearbeit das A und O ist und welche Fragen du dir dazu stellen musst
- Wie aus einem einzelnen Zeitungsbeitrag eine „PR-Lawine“ entstehen kann
Inhaltsverzeichnis der Episode:
- 00:49 – Lattoflex: Wie ein Chef alle PR-Agenturen rauswarf – und warum das gut für ihn war
- 02:42 – MyVale: Was passiert, wenn man von Massen-Mails Abstand nimmt
- 04:45 – Qigong-Akademie Cooper: Wie du den Fuß in die Tür der Journalisten bekommst, selbst wenn sie sich nicht für dein Thema interessieren
Transkript:
Ich habe eine gute Nachricht für dich: du musst das Rad nicht neu erfinden. Das gilt auch für die Pressearbeit.
Du kannst dir von anderen Best-practice-Beispiele abschauen. Also du kannst gucken, was haben andere schon gemacht, was hat für die funktioniert und dann kannst du genau das Gleiche machen. Und es auf dich anwenden.
Und jetzt legen wir los mit dem ersten Beispiel.
Beispiel 1: Lattoflex
Lattoflex ist eine Matratzenfirma und die haben bis vor ein paar Jahren sehr viel Geld in PR-Agenturen investiert, wo sie doch immer wieder neue Kampagnen gemacht haben, die Trendfarbe hat eine Rolle gespielt.
Dann haben die wieder alles umgeschmissen, so dass man ständig damit beschäftigt war zu überlegen was ist gerade jetzt aktuell. Was sollten wir jetzt gerade für unsere PR machen.
Und dann hatte der Unternehmer, der hinter Lattoflex steht, die Einsicht: wir geben da unheimlich viel Geld aus und wir wissen gar nicht so richtig, was dabei rumkommt.
Er hat deshalb alle PR- Agenturen rausgeschmissen, hat gesagt von jetzt an ist Marketing Chefsache, ich mache das alleine und hat sich angeguckt:
Was funktioniert denn wirklich?
Worauf springen Journalisten wirklich an?
Und er hat gemerkt, die springen an deren Ohren werden so groß, wenn sie das Thema Rückenschmerzen hören.
Und er hat auch gemerkt, dass das in seiner Kommunikation generell das Thema war, auf dass die Leute angesprochen haben, also Facebook-Werbung zum Beispiel.
Und er sagt: heute sind wir die für Rückenschmerzen.
Wir reden nicht mehr über das Thema „gut schlafen“, weil das ist sehr wolkig. Wir reden darüber wie deine Matratze dafür sorgen kann, dass du weniger Rückenschmerzen hast. Und das ist das einzige Thema über das wir reden.
Und damit ruft er Journalisten an. Damit macht er Themenvorschläge und damit wird er auch gehört. Zwei Sachen kannst du dir von Lattoflex abschauen: nämlich Marketing und PR sollten wirklich Chefsache sein. Das solltest du an niemand anderen delegieren.
Denn niemand brennt so sehr für dein Thema wie du. Und das Wichtigste: für dich als Marke ist es doch, dass deine Marke bekannt wird. Vieles kannst du abgeben, Marketing und PR solltest du nicht abgeben.
Und das Zweite, was du dir abschauen kannst ist, dass du dich als Experte für ein Thema etablieren solltest. Das hat Lattoflex geschafft und damit sind sie wirklich sehr erfolgreich mit der Pressearbeit.
Beispiel Nummer zwei: MyVale
MyVale ist eine Firma, die FlipFlops herstellt. Nix anderes. Und zwar maßgeschneiderte FlipFlops.
Das heißt, da kriegt man so eine Box zugeschickt, man muss dann seinen Fuß reinstellen in Schaumstoff und dann haben die also wirklich deinen Fußabdruck und können dir einen FlipFlop maßschneidern, der genau zu deinem Fuß passt.
Das ist deren Geschäftsmodell und damit sind sie wahnsinnig erfolgreich schon in der Presse gewesen. Sie waren sogar bei Galileo und haben gesagt, danach sind unsere Server zusammengebrochen, weil wir so viele Anfragen hatten und Bestellung hatten. Wir konnten die gar nicht bewältigen.
MyVale ist sehr sehr fleißig in der Pressearbeit. Aber sie machen genau das richtig, was ich immer predige. Sie sprechen Journalisten einzeln an.
Das heißt auch, dass sie jedes Jahr wieder recherchieren.
Welcher Journalist beschäftigt sich mit Gesundheitsthemen in diesem Magazin?
Gibt es in dem Verlag vielleicht noch andere Magazine, die auch interessant sein könnten?
Also, sie gucken wirklich immer wieder genau hin, sie kaufen sich die Magazine, in die sie rein wollen. Sie verschicken nicht einfach eine Massen- Pressemitteilung. Das ist ihr großes Geheimnis.
Und was sie auch richtig richtig gut machen, ist dass sie immer wieder Stories anbieten, dass sie also bei sich als Unternehmen sprechen. Dass sie sagen wie sie auf die Idee gekommen sind.
Sie sagen, mittlerweile reicht es nicht mehr, dass wir einfach nur über unsere FlipFlops erzählen. Das haben wir jetzt überall schon gehabt. Darüber haben die schon geschrieben. Jetzt fangen wir also an wirklich Stories anzubieten.
Diese zwei Sachen kannst du dir abgucken: biete Stories an, die hinter deinem Produkt stehen und verwende viel Zeit auf die Recherche.
Also bei MyVale sind das so Fragen wie:
Wer beschäftigt sich denn eigentlich mit Schuh-Themen in dieser Redaktion?
Und da musst du die richtige Frage finden für dein Business, für dein Produkt, um herauszufinden, wer sich mit deinen Themen beschäftigt.
Aber jetzt kommen wir zum dritten Fall, von dem du dir richtig viel abschauen kannst.
Beispiel Nummer drei: die Qigong- Akademie Cooper
Angela, von der Akademie Cooper, hat es geschafft, in genau die Medien zu kommen, in die sie rein wollte. Bei ihr war das vor allem ein österreichisches Frauenmagazinen, Online-Magazin.
Und da hat sie es mal mit einem Themenvorschlag zum Thema Qigong probiert, hat keine Rückmeldung bekommen.
Und was ihr dann wirklich geholfen hat, einen Fuß in die Tür zu kriegen war, dass sie eine ganz ganz persönliche Story angeboten hat. Sie hat nämlich ein Thema über ihre Mutter angeboten, zum Muttertag.
Sie hat gesagt, meine Mama hat mir das Leben gerettet! Oder meine Mama hat wirklich… war in ganz ganz schweren Zeiten für mich da. Und das war der Türöffner.
Denn zum Muttertag da hatten die Redakteure wirklich Interesse eine emotionale Geschichte zu veröffentlichen.
Das hatte erst mal nichts mit Qigong zu tun. Aber als sie dann erstmal den Kontakt zu der Redakteurin hatte, war es wirklich kein Problem mehr auch Qigong-Themen anzubieten. Denn die Redakteurin hat von da an ihre E-Mails geöffnet und sie war dann mehrfach mit Qigong-Themen in diesem österreichischen Frauenmagazin drin.
Irgendwann hat sogar das Fernsehen angerufen und sie waren in einer großen österreichischen Talkshow. So das sie also wirklich aus diesen Anfangserfolgen das war wie so ein Schneeballsystem, ein Lawinensystem. Das hat sich wirklich von alleine dann vieles getan und sie musste gar nicht mehr so aktiv bei der Pressearbeit dabei sein.
Interviews mit den hier angesprochenen Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen:
All diese drei Fälle findest du auch als ausführliche Blogposts. Ich habe alle drei Unternehmer interviewt und sie haben etwas ausführlicher erzählt, wie sie vorgegangen sind bei ihrer Pressearbeit.
- Erzähl doch mal: Boris Thomas von Lattoflex über den Erfolg seiner PR
- Erzähl doch mal: Karsten Weber von myVALE über den Mega-Erfolg seiner selbstgemachten Pressearbeit
- Erzähl doch mal: Angela und die Qigong-Akademie Cooper „Plötzlich hatte ich eine riesige Reichweite!“