"Ich war total blauäugig"
Als die Porträtfotografin Philine Bach sich vor fünf Jahren selbständig machte, dachte sie: Wenn ich erst mal eine Webseite habe, auf der alles steht, was ich kann, dann werden die Kundinnen schon kommen. Dann merkte sie, dass es viel mehr braucht…
Hallo Philine, du arbeitest als Porträtfotografin – dein Business hast du dir nebenberuflich aufgebaut. Wie kam es dazu?
Ich war 30 Jahre lang als Archäologin tätig und da ist die Kamera eines der wichtigsten Arbeitsgeräte. Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, dass ich nicht nur für Dinge einen guten Blick habe, sondern auch für Menschen. Wenn mich meine Freundinnen besucht haben, habe ich sie immer fotografiert – und oft gehört: „Wow! Ich dachte immer, ich sei völlig unfotogen.“
Und dann hast du dein Hobby zum Business gemacht?
Sozusagen. Ich wollte meine Altersvorsorge aufbessern, deshalb musste ein zweites Einkommen her. Da gab es nur ein Problem…
Und zwar?
Ich war total blauäugig. Ich dachte: Ich brauche nur eine Webseite, dann werden die Kundinnen schon irgendwie kommen. Aber schnell wurde mir klar: Erstens müssen die Leute mein Angebot verstehen, zweitens müssen sie mich überhaupt mal online finden. Und es gibt für Fotografen viel Konkurrenz, online wie offline. Also brauche ich eine klare Nische innerhalb der Porträtfotografie. Deshalb habe ich schon im Aufbau meines Business’ nach Unterstützung gesucht – und bin bei dir gelandet.
Du hast dann den Populär-Kurs gemacht – und musstest ganz schön viel gleichzeitig stemmen: deine Nische finden, deine erste Webseite bauen, deine Kunden-Ansprache finden.
Ja, während meine Webseite noch im Aufbau war, hatten viele andere Teilnehmer schon eine. Aber mein großer Vorteil war, dass ich so alles Gelernte aus dem Kurs sofort anwenden konnte. Und als dann der Groschen fiel…
Erzähl, wie ist das passiert?
Mein größter Irrtum vor dem Kurs war, dass ich dachte, ich muss alles auf meine Startseite schreiben, was ich weiß. Nach dem Motto: Viel hilft viel. Als wir dann die Texte für unsere Startseite schreiben sollten, waren meine ersten Entwürfe völlig überfrachtet. Ich musste erst mal verstehen, dass eine Startseite nur das Wichtigste enthalten sollte, so wie ein Schaufenster zu einem Laden. Auch eine reduzierte Über-mich-Seite reicht völlig. Schließlich hat man ja auch auf Angebotsseiten oder in Blogtexten die Möglichkeit, seine Persönlichkeit und die eigene Expertise herauszustellen.
Ich bin so aufgestellt, dass ich auch über meine Webseite Kundinnen gewinne. Denn, und auch das musste ich erst lernen: Empfehlungen allein reichen noch nicht für Sichtbarkeit.
Philine Bach
Personal Branding Fotografin
Als Wissenschaftlerin ist dir das Schreiben deiner Texte sicher leicht gefallen, oder?
Das war eher ein Hindernis! Archäologische Berichte sind fürchterlich langweilig. Total langatmig und mit vielen Quellenangaben gespickt – typisch akademisch eben. Dann hast du mir den Tipp gegeben: “Schreib, wie du sprichst”. Das war ein Game Changer! Meine Texte wurden plötzlich viel klarer und lesbarer. Heute bekomme ich ganz häufig von Frauen gespiegelt, dass sie sich auf der Seite von mir abgeholt fühlen, dass ankommt, was ich sagen will.
Super! Und deine Nische? Du hast dich ja mittlerweile auf Personal Branding-Fotos für selbständige Frauen spezialisiert.
Ja, das hat sich aus dem Kurs ergeben. Denn durch Populär! habe ich viele andere Selbstständige kennengelernt. Und die brauchten alle ganz dringend Fotos für ihre Webseiten! Und zwar natürliche, echte, lockere Bilder, die zu ihrer Person und ihrem Business passen. Diese Gelegenheit habe ich beim Schopfe gepackt.
Wenn man es genau nimmt, hast du also durch Populär! deine ersten Kundinnen gefunden.
Ja, vor allem durch das Netzwerk, das man dort aufbaut. Mit einer Teilnehmerin, die in meiner Nähe wohnte, habe ich mich mal in der Mittagspause verabredet und ihr vorgeschlagen: „Wenn du Lust hast, dann zieh dir was Hübsches an, wir gehen spazieren und machen nebenbei ein ganz lockeres Shooting.“
Und das hat funktioniert?
Super. Ich denke oft an diese Frau. Sie hatte vorher sehr kühle, steife Business-Bilder auf ihrer Seite und war nach dem Shooting total begeistert: „Endlich habe ich Fotos, auf denen ich ich selbst bin!“ Gerade weil sie nicht so perfekt, nicht so unnahbar wirkte. Auch die Reaktionen aus der Gruppe waren sehr positiv. Und auch aus dem Netz, nachdem sie die Fotos auf ihren Kanälen gezeigt hat. Weiterempfehlungen sind gerade bei einem so persönlichen Business wie meinem das A und O.
Ein sehr traditioneller Weg, Kunden zu gewinnen…
Ja, absolut. Eine zufriedene Kundin zieht andere nach sich. Mittlerweile bin ich so aufgestellt, dass ich auch über meine Webseite von den richtigen Kundinnen gefunden werde. Denn, und auch das musste ich erst lernen: Empfehlungen allein reichen noch nicht für Sichtbarkeit, es braucht auch SEO. Ich muss in Google auffindbar sein!
Klar. Welche Keywords sind bei dir besonders erfolgreich?
Das ist oft ein Ausprobieren. Häufig habe ich von Frauen gehört: “Ich bin einfach so unfotogen, von mir kann man keine gute Bilder machen.” Also habe ich auf Wörter wie “unfotogen”, “fotogen werden”, “Gesichtsausdruck Fotoshooting” optimiert. Mit Erfolg – bei diesen Keywords rankt meine Webseite laut Google Search Console ganz oben. Aber ich weiß mittlerweile, dass ich auch andere Suchbegriffe optimieren muss, um von den richtigen Kundinnen gefunden zu werden, z.B. “Website-Fotos”, “Branding-Fotos”.
"Blogartikel erhöhen den Traffic auf deiner Seite, auch wenn sie nicht direkt deine Nische betreffen – so lange sie nur zentrale Themen behandeln."
Philine Bach
Personal Branding Fotografin
Hast du für unsere Leser einen Tipp für mehr Sichtbarkeit?
Mein wichtigster: Blogartikel erhöhen den Traffic auf deiner Seite, auch wenn sie nicht direkt deine Nische betreffen – so lange sie nur zentrale Themen behandeln. Ich habe zum Beispiel einen Blogpost geschrieben zum Thema „Sieben Gründe, warum deine Selfies noch nicht gut aussehen.“ Das hilft selbständigen Frauen sehr, weil sie häufig selbst zum Handy greifen müssen, zum Beispiel auf Veranstaltungen. Auch da wollen sie optimal rüberkommen. Und über Artikel wie diesen landen sie dann auf meiner Seite.
Hast du dein Angebot inzwischen noch erweitert?
Ja, neben den individuellen, eher hochpreisigen Shootings biete ich Kurse für Selfie-Fotografie an, einmal als Selbstlernprogramm, einmal mit eingebauten Feedback-Schleifen.
Und einen Newsletter verschickst du auch – wie läuft der?
Mit 700 Abonnentinnen bin ich sicher noch kein riesiger Player. Aber ich sammle weiter fleißig Adressen, das funktioniert bei mir am besten über meine Freebies. Ich habe zum Beispiel ein Video, in dem ich demonstriere, was für einen Einfluss der Lichteinfall auf ein Porträt hat. Und ein PDF, in dem es um das Thema Körperhaltungen und Bildwirkung geht.
"Mein ehemaliges Haupt-Standbein, die Archäologie, habe ich komplett an den Nagel gehängt. Allerdings habe ich schon wieder was Neues nebenbei…"
Philine Bach
Personal Branding Fotografin
Ein Geschäft aufbauen kann dauern. Ist dein ursprüngliches Teilzeit-Business mittlerweile ein richtiger Fulltime-Job?
Auf jeden Fall! Mein ehemaliges Haupt-Standbein, die Archäologie, habe ich komplett an den Nagel gehängt. Allerdings habe ich schon wieder was Neues nebenbei…
Was denn diesmal?
Eine Galerie und einen Skulpturengarten, den mein Vater angelegt hat. Er war Künstler, ich bin nach seinem Tod nach Thüringen in mein Elternhaus zurückgekehrt. Dort kümmere ich mich um dieses Vermächtnis und verkaufe auch eigene Kunst.
Und, gibt’s dafür auch schon eine Webseite?
Na klar! Ganz anderes Thema als meine Haupttätigkeit. Aber auch hier kann ich umsetzen, was ich gelernt habe. Auch wenn es nicht um eine Dienstleistung, sondern um Emotionen geht, um einen besonderen Ort. Die Webseite stand in drei Wochen. Und nach knapp zwei Jahren ist die Newsletterliste auf 800 Leser gewachsen. Viele der Tipps und Prinzipien aus Populär! lassen sich eben auf alles anwenden.
PHILINE BACH
Philine Bach bietet individuelle Fotoshootings für Businessfrauen an. Die Bilder entstehen je nach Thema mal in den eigenen Geschäftsräumen, mal in gemieteten Locations, immer an mehreren Orten und in vielen Varianten. So entsteht ein großer Pool an Aufnahmen für alle Verwendungszwecke, aus dem sich die Kundinnen bedienen können.
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