Als starke Personenmarke wirst du zum Star in deiner Branche – und zum gefragten Gesprächspartner bei Journalisten. Dadurch gewinnst du ganz leicht neue Kunden.
Es ist schon einige Zeit her, da sollte ich als Journalistin für die Webseite des Manager Magazins einen Artikel über Führungsstärke schreiben.
Als ich die Kolleginnen um einen Tipp für eine Interviewpartnerin bat, hörte ich von allen Seiten: “Du musst unbedingt Frau XY anrufen! Das ist unsere Go-to-Expertin für dieses Thema.”
Mit anderen Worten: Die Frau war eine echte Personenmarke.
Sicher, sie hatte etwas auf dem Kasten, das merkte ich in unserem Gespräch. Allerdings hätte es sicher auch andere Menschen gegeben, die sich bei dem Thema bestens auskennen.
Woran lag es also, dass die Journalisten immer wieder bei dieser Person anklopften?
Diese Frage solltest auch du dir stellen.
Denn jedes Mal, wenn du interviewt wirst und ein Artikel ĂĽber dich erscheint, steigt dein Renommee und deine Bekanntheit weiter.
Egal, ob du Führungskräfte coachst, Küchen planst oder Ferienhäuser an der Nordsee vermittelst: Es gibt ein paar Stellschrauben, die dich zum Star deiner Branche machen können.
Hier zeige ich dir, wie du an diesen Schrauben drehst und deine Personenmarke schärfst.
Im Business-Sprech bezeichnet man das auch als “Personal Branding”.
Du bist mehr der visuelle Typ? Dann kriegst du hier die wichtigsten Infos des Artikels als Video serviert:
1. Finde dein Thema und deine Nische
FĂĽr was stehst du? Mit welchen Dingen kennst du dich aus? Bei welchem Thema sollten Journalistinnen und Redakteure an dich denken?
Je genauer du diese Frage beantworten kannst, desto näher bist du deinem Ziel:
Eine eigene Personenmarke werden, mit Wiedererkennungswert und positivem Image. Das bezeichnet man auch als “Personal Branding”.
Ich gebe dir ein Beispiel. Nehmen wir an, du bist Coach fĂĽr arbeitende Frauen.
Schön. Aber das sind viele.
Sicher hast du einen Schwerpunkt – selbst wenn das nicht dein einziger Arbeitsbereich ist. Und den solltest du herausstellen.
NICHT:
„Ich bin Coach fĂĽr arbeitende Frauen.“ (So wie tausend andere *gähn*)
BESSER:
„Ich bin Coach fĂĽr Frauen in FĂĽhrungspositionen in männerdominierten Branchen.“
Manchmal ist die Antwort nicht so eindeutig. Aber auch dann ist es möglich, deine Nische zu finden.
Hier habe ich darĂĽber gesprochen:
Diese Fragen helfen dir dabei deine Nische zu finden:Â
- Wo bringe ich Erfahrung mit? Zum Beispiel: Als KĂĽchenbauer verwandelst du auch den begrenzten Raum in Mietwohnungen in WohlfĂĽhlorte.
- Was macht mir SpaĂź? Zum Beispiel: Du bist ein absoluter Familienmensch und liebst es besonders, Ferienimmobilien fĂĽr GroĂźfamilien zu finden.
- Womit hebe ich mich ab? Zum Beispiel: Du bist Coach für Führungsfrauen in männerdominierten Branchen. Und geht es vielleicht noch genauer? In welcher Branche denn? Software? Technik? Finanzdienstleistungen?
Du siehst, die Nische darf ruhig klein sein.
Ich habe einmal eine Kursteilnehmerin in einer Gruppe erlebt, die Webseiten fĂĽr den Gesundheitsbereich getextet hat.
Ich fragte sie: “FĂĽr wen schreibst du denn am liebsten, fĂĽr Krankenhäuser, Ă„rztinnen oder Apotheken?”Â
Beim letzten Wort strahlten ihre Augen. Sie kam selbst aus einer Apothekerfamilie, kannte die Branche und ihre Herausforderungen genau.
Schnell war klar: Das ist ihr Ding, ihre Leidenschaft! Ich riet ihr: “Spezialisiere dich darauf!”
Heute hat sich sich einen Namen gemacht als Expertin fĂĽr Apotheken-Webseiten. Damit ist sie eine Personenmarke, nicht zuletzt durch gutes Storytelling.Â
Denn die eigene Geschichte schafft sofort Vertrauen und Nähe.
2. Mach dein Wissen als Personenmarke öffentlich
Was haben groĂźe Marken wie Katjes, Coca Cola oder Nike gemeinsam?
Jeder kennt sie – und erkennt sie auf den ersten Blick
Du möchtest zum Katjes unter den Küchenbauern werden, zur Coca-Cola unter den Coaches oder zum Nike der Nordsee-Ferienhäuser? (In meinem Podcast habe ich schon mal erzählt, was Barbara Schöneberger & co. zur Marke gemacht hat.)
Dann hilft dir öffentliche Sichtbarkeit. Je häufiger du zu sehen bist, desto stärker zahlt das auf deinen Expertenstatus und deine Personenmarke ein.
Wenn du dich jetzt fragst: “Soll ich etwa eine digitale Plakatwand mieten, um mein Gesicht und meinen Namen bekannt zu machen?”, dann kann ich dir sagen: Es geht auch einfacher.
Und zwar, indem du dein Nischenwissen öffentlich machst.
Was du dafĂĽr tun kannst:
- Auf Netzwerkveranstaltungen und Fachkonferenzen auftreten
- Einen eigenen YouTube-Kanal eröffnen
- Einen Podcast zu deinen Fachthemen auf die Beine stellen
- Einen eigenen Blog auf deiner Website starten
- Dich fĂĽr eine eigene Kolumne in einem Fachmagazin anbieten
Ich kann dir versprechen: Die Folge von all diesen Aktionen ist, dass Journalisten von ganz allein auf dich aufmerksam werden.
Denn auf der Suche nach Gesprächspartnerinnen googeln sie: Wer hat einen Blog zum Thema “Kleine Küchen”, wer hat einen Podcast über “Ferien für Großfamilien”? Und wer tritt öffentlich auf, wenn es um die gläserne Decke für Frauen in IT-Berufen geht?
Bei einem meiner Kursteilnehmer, einem Whisky-Brenner aus Norddeutschland, hat das genau so funktioniert: Erst stand er in der Lokalzeitung, dann wurde das Regionalfernsehen auf ihn aufmerksam – und schließlich stand SAT1 vor der Tür.
3. Hab eine Haltung
Nein, wir reden nicht von Politik – sondern von einer klaren Position und Meinung zu Themen, die deine Branche und dein Business betreffen.
Ich zum Beispiel sage immer wieder zu meinen Kunden: “Schreib keine Presse-Mitteilungen, das bringt eh nichts.”
Ich bin sicher, auch du findest einen Punkt, der dir am Herzen liegt.
- Als Business-Coach wirst du eine Meinung haben zum Thema Frauen in Männerberufen
- Als KĂĽchenbauer hast du sicher eine klare Kante zum Thema Design und Energie-Effizienz.
- Als Ferienhaus-Vermittlerin weiĂźt du, ob du fĂĽr oder gegen Nachhaltigkeit im Tourismus bist.
Wenn du deinen Standpunkt gefunden hast, vertritt ihn in der Ă–ffentlichkeit, also auf deinem Blog, auf Facebook, auf Linkedin. Und geh auch immer wieder in den Austausch mit anderen.
Denn nicht nur Journalisten suchen nach meinungsstarken Gesprächspartnern. Auch z.B. Verlage casten auf diese Weise Sachbuchautoren. Und Konferenzveranstalter ihre Speakerinnen.
4. Liefere Qualität, Qualität, Qualität
Deine Startseite, dein Blog, dein Podcast, deine Social Media-Posts: All das sind dein Schaufenster.Â
Die sollten ansprechend sein. Schön aussehen. Und sie sollten Kompetenz ausstrahlen.
Da sind wir uns einig.
Aber all das nutzt nichts, wenn es hinter dem Schaufenster aussieht wie bei Hempels unterm Sofa.
Was ich damit sagen will: Mit Schaumschlägerei erreichst du gar nichts. Um als Experte und als Personenmarke wahrgenommen zu werden, braucht es echtes Know-how.
Die meisten Journalisten durchschauen ganz schnell, wenn du nur so tust, als würdest du dich auskennen – kritische Nachfragen sind schließlich ihr Job.
Das heißt: Bereite dich gut vor, auf Presseinterviews genau so wie auf Vorträge oder Podiums-Auftritte.
Ăśberlege dir in Ruhe:
- Was könnten kritische RĂĽckfragen sein?Â
- Welche Zahlen, Daten, Fakten, Namen solltest du im Kopf haben?
- Welche aktuellen Trends gibt es derzeit in deiner Branche?
Und noch eines ist wichtig:
Alles, was du auf YouTube, in deinem Blog oder als Presseartikel veröffentlichst, sollte dein eigenes Gedankengut sein. Denn wenn du abkupferst durchschauen Fachleute das ganz schnell.
Und als authentische Personenmarke hast du das auch gar nicht nötig!
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